Essen-Holsterhausen. Wuppertaler Stiftung unterstützt den Verein mit 500.000 Euro. Finanzierungslücke beim Erweiterungsbau des Elternhauses ist beinahe geschlossen.
Eine Großspende wirbelt den Finanzierungsplan für die Erweiterung des Elternhauses an der Kaulbachstraße durcheinander: 500 000 Euro stellt die Wuppertaler Gert-und-Susanna-Mayer-Stiftung der Essener Elterninitiative zur Verfügung. Der Verein hatte sich bereits damit abgefunden, die Finanzierungslücke beim Bau des neuen Gebäudes durch einen Kredit schließen zu müssen, nachdem ein Spendenaufruf an die Essener Bürger keinen Erfolg hatte. Die Zusage einer Bank war bereits eingeholt – doch dann half eine zufällige Begegnung.
Ein Abendessen nach einer Fachtagung im Holsterhauser Universitätsklinikum, der Platz neben Peter Henning war frei. „Warum sich Frau Hartinger neben mich gesetzt hat, weiß ich nicht. Aber sie hat es getan.“ So lernte der Vorsitzende der Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder die Geschäftsführerin der Gert-und-Susanna-Mayer-Stiftung, Eva-Maria Hartinger, kennen. Nachdem er an diesem Abend von den Fördermöglichkeiten durch die noch junge Wuppertaler Stiftung erfahren hatte, arbeitete sich Henning eine Woche lang durch das Vereinsarchiv, durch Vorstandsprotokolle, suchte Grundbucheinträge und Baugenehmigungen heraus, um schnellstmöglich einen Antrag einzureichen. „Da gab es eine Spalte, in die man die Summe einträgt“, erzählt Henning. „Ich saß zehn Minuten lang davor, man geht ja nicht jeden Tag mit 500 000 Euro um.“
Auslastung der alten Gebäude bei fast 100 Prozent
Rund 1,8 Millionen Euro soll der Bau des zusätzlichen Elternhauses kosten, 1,15 Millionen Euro habe der Verein bereits vor Beginn der Arbeiten zur Seite gelegt. „Wir wollten eigentlich erst anfangen, wenn wir die komplette Bausumme zusammen haben. Aber der Druck war so groß, dass wir nicht mehr warten konnten“, sagt Peter Henning. Die Auslastung der alten Gebäude habe nahezu 100 Prozent erreicht, rund 15 000 Übernachtungen seien im vergangenen Jahr in den 19 Schlafräumen gezählt worden. Familien aus ganz Deutschland und Europa, die mit ihren krebskranken Kindern zur Behandlung ins Universitätsklinikum kommen, finden hier zeitweise ein zweites Zuhause.
Die Ziele der Elterninitiative mit dem Elternhaus deckten sich mit denen der Wuppertaler Stiftung, erklärt Eva-Maria Hartinger. „Die Versorgung der betroffenen Kinder und die mentale Versorgung der Familien werden verbessert. Ihre Sorgen werden aufgefangen. Sie können hier zusammen bleiben und betreut werden. Das ist etwas Besonderes“, sagt Hartinger. Deshalb habe sich das Stiftungskuratorium für die Unterstützung des Vereins entschieden. Nun fehlen der Elterninitiative noch rund 150 000 Euro. „Das ist beherrschbar“, sagt Peter Henning. „Das schaffen wir aus eigenen Mitteln.“