Essen. . Vodafone bringt in Essen sein Maschinennetz flächendeckend an den Start. Damit übertragen Gegenstände Infos, indem sie per Funk kommunizieren.

Vodafone baut derzeit in Essen sein neues Funknetz für das Internet der Dinge auf. Bis Ende März soll es flächendeckend in der Stadt vorhanden sein, teilte das Telekommunikationsunternehmen mit. Essen sei damit nach Düsseldorf und Berlin eine der ersten deutschen Städte, in denen Vodafone ein solches Maschinennetz anbieten kann. Zur Investitionshöhe wollte das Unternehmen keine Angaben machen.

Das Netz ähnelt einem Mobilfunknetz, allerdings verbindet es keine Smartphones miteinander sondern Dinge oder Maschinen. Mit einem solchen Internet der Dinge werden in Zukunft neue Anwendungen möglich. „Das Maschinennetz kann aus Städten smart Citys machen“, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Im Labor hat Vodafone beispielsweise intelligente Mülleimer getestet, die über das Netz ihren Füllstand funken können und so nur nach Bedarf geleert werden müssen. Das könnte städtischen Entsorgungsbetrieben Zeit und Geld sparen. Solche Mülleimer funktionieren mit allerlei Sensoren. Die Technik stellte Vodafone vor wenigen Tagen auf der Energiefachmesse E-World in Essen vor.

Netz funkt auch bis in den Keller

Außer den Müllbehältern hat Vodafone auch intelligente Straßenleuchten zusammen mit Partnern entwickelt. Diese können in Städten freie Parkflächen erkennen oder die Beleuchtung nach Bedarf steuern. All diese Anwendungen sind bislang lediglich Beispiele, um Unternehmen und Städten zu zeigen, wie sie das Maschinennetz künftig für sich nutzen können. „Wir bauen die Infrastruktur dafür aus“, so der Vodafone-Sprecher.

Dafür nutzt das Telekommunikationsunternehmen sein vorhandenes Netz an Mobilfunkmasten, die die neue Technik mit aufnehmen. Neue Masten seien dafür nicht notwendig, hieß es. Bislang funkt das Netz nur rund um das Messegelände an der Norbertstraße, damit Vodafone die Technik auf der E-World auch präsentieren konnte. Wie viel der Konzern in den Ausbau in Essen investiert, dazu wollte sich Vodafone nicht äußern.

Das Maschinennetz ist ein sogenanntes Schmalband, das sich durch eine große Reichweite auch in Gebäuden und unter der Erde auszeichnet. Es kann somit fast überall genutzt werden – bei einem sehr geringem Energiebedarf. Damit kämen auch Anwendungen in Kellerräumen in Frage. Zum Beispiel könnten Strom- oder Wasserzähler Verbräuche funken. Die Sensoren arbeiten mit Akkus, die ohne externe Stromversorgung auskommen und eine lange Lebensdauer haben.

Weitere Anwendungen werden schon getestet

Weitere Anwendungen, die Vodafone bereits testet, sind Gasflaschen, die selbstständig anzeigen, wenn sie gefüllt werden müssen oder Umkleide-Spinde, die Alarm schlagen, wenn sie unrechtmäßig dauerhaft blockiert werden.

Auch die Deutsche Telekom betreibt nach eigenen Angaben bereits ein Maschinennetz in Essen, allerdings nicht flächendeckend. Ein weiterer Ausbau sei geplant, hieß es.