Essen. 17 von 84 Grundschulen in Essen haben einen Migranten-Anteil unter den Schülern von 75 Prozent und mehr. Das besagt eine aktuelle Landesstatistik.
An 17 von 84 Grundschulen in Essen liegt der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund bei drei Vierteln und höher. Im Land NRW haben nur Duisburg und Dortmund vergleichbare oder höhere Werte. Das geht aus einer Statistik hervor, die die Landesregierung auf Anfrage eines AfD-Abgeordneten veröffentlichte. Als „Kind mit Migrationshintergrund“ gilt ein Schüler dann, wenn er selbst oder mindestens ein Elternteil im Ausland geboren wurde. Weiteres Kriterium: Wenn in der Familie kein Deutsch gesprochen wird, selbst wenn der Schüler die Sprache beherrscht.
An drei Grundschulen – Bodelschwinghschule in Altendorf; Berliner Schule in Frohnhausen und Nordviertel – liegt der Anteil ausländischer Schüler bei 90 bis 100 Prozent. 14 Grundschulen, die vor allem in den nördlichen Stadtteilen, Altendorf oder in den Innenstadt-Quartieren liegen, werden von Kindern besucht, von denen 75 bis 90 Prozent ausländische Wurzeln haben.
Auch Nordost-Gymnasium hat sehr hohen Migrantenanteil
Es sind dies die Grundschulen Wasserturm, Bergmühlenstraße, Friedensstraße, Gervinusstraße, Großenbruchstraße, Heinickestraße, Heinrich-Strunk-Straße, Hövelschule, Hüttmannstraße, Im Bergmannsfeld, Joachimschule, Neuessener Straße, Peter-Ustinov-Schule, Viktoriastraße und Münsterschule. Bei den Hauptschulen hat die Schule Bischoffstraße einen Anteil von 75 bis 90 Prozent Migranten, bei den Gymnasien das Gymnasium Nordost und die Unesco-Aufbauschule.
Dass Essen beim Anteil ausländischer Schüler an Grundschulen landesweit einen Spitzenwert erzielt, kann kaum überraschen: Rund 4300 so genannte „Seiteneinsteiger“ – vor allem Flüchtlingskinder – wurden zuletzt an Essener Schulen unterrichtet. Den mit Abstand größten Teil mit mehr als 1500 Kindern haben die Grundschulen aufgenommen.
Die älteren „Seiteneinsteiger“ verteilen sich auf die anderen Schulformen. Wegen der Menge an neuen Schülern, die seit dem Einsetzen des Flüchtlingsstroms hinzugekommen sind, hatten Schulleiter im Januar in einem Brief an den OB vor einem „Kollaps“ gewarnt. Die Stadt reagiert derzeit mit dem Plan, schnell neue Räume schaffen zu wollen – durch Anbauten und Pavillons.