Essen. . Bei der Verbraucherzentrale melden sich vermehrt Betroffene, denen am Telefon Kreditkarten angeboten werden. Kein Kredit dafür aber hohe Kosten.
In der Verbraucherzentrale in Essen melden sich derzeit vermehrt Bürger, denen Kreditkarten per Telefon oder in Gewinnspielen angeboten werden. Die Unternehmen würden damit locken, dass diese Kreditkarten ohne Schufaauskunft ausgegeben werden. Fallen Verbraucher auf das Angebot herein, drohen hohe Kosten, sagt die Leiterin der Verbraucherzentrale, Manuela Duda. „Wir warnen ausdrücklich davor, solche Verträge einzugehen.“
Oft seien die Leute gutgläubig und denken, sie würden damit einen Kredit bekommen. Tatsächlich handele es sich bei den Kreditkarten aber um so genannte Pre-Paid-Karten, die also erst vom Nutzer selbst mit Geld „aufgeladen“ werden müssen.
Bei Abholung werden 100 Euro fällig
Die Karten müssen bei der Post abgeholt werden, dafür werden vor Ort 100 Euro Gebühren fällig, die die Unternehmen einziehen. Wer nicht zahle, bekomme schnell ein Inkasso-Schreiben, in dem die Forderung dann 300 Euro betrage, berichtet Manuela Duda. In den Fällen, in denen sich die Verbraucherzentrale einschaltete, ließen die Unternehmen ganz oder zumindest teilweise von ihren Forderungen ab.
Einen besonders drastischen Fall schildert Manuela Duda: Eine Frau, die sich an die Verbraucherzentrale gewandt hatte, hatte gleichzeitig vier solcher Kreditkartenverträge abgeschlossen. „Offenbar dachte sie, somit gleichzeitig an mehr Geld zu kommen“, vermutet die Verbraucherschützerin. „Die Leute verstehen das System dahinter nicht.“
Häufig seien es Menschen mit Migrationshintergrund, die auf die Masche hereinfallen, hat Manuela Duda festgestellt. Möglicherweise sind mangelnde Sprachkenntnisse die Ursache dafür.