Essen. . Mehr als die Hälfte der Essener Schultoiletten sind marode. Das ist die Folge jahrelangen Kaputtsparens, für das am Ende niemand etwas kann.
Wir leben in einer Stadt, in der die so genannte „öffentliche Infrastruktur“ seit Jahren massiv vernachlässigt wird. Grünflächen, Straßen, Verwaltungsgebäude, Schulen, Kitas: Repariert oder gepflegt wird und wurde stets nur das Nötigste. Was stattfand, war folgenschweres Kaputtsparen. Wasserflecken in Decken von Klassenzimmern zum Beispiel, wissen Praktiker zu berichten, wurden gern nur als rein kosmetischer Fall behandelt, jahrelang mehrfach übergestrichen.
So darf man nicht mit Gebäuden umgehen
Die eigentliche Ursache – ein undichtes Rohr, ein Loch in einer Decke – wurde stattdessen ignoriert, bis der Schaden allzu groß war. Und am Ende alles teurer wurde. So darf man eigentlich nicht mit Gebäuden umgehen. Das weiß jeder Hausbesitzer. Aber eine Verwaltung, die Sparvorgaben erfüllen muss und seit Jahren nur noch den Mangel verwaltet, arbeitet anders. Jetzt ist etwas Geld für Sanierungen da.
Doch die Verwaltung kann die viele Arbeit kaum erledigen – denn nicht nur an Gebäuden wurden gespart, sondern auch an städtischem Personal. Dass die Schulklos schnell saniert werden können, ist nur eine schwache Hoffnung.