Essen. Eine Frau spielt die Hilflose. Als ein 21-Jähriger ihr zur Hilfe eilt, schnappt die brutale Falle zu und der Essener wird überfallen.
Unzählige Betrugsmaschen sind mittlerweile bekannt, mit denen Kriminelle ihre Opfer aufs Kreuz legen, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Häufig gehen die Täter dabei sehr brutal vor und nutzen die Gutmütigkeit ihrer Opfer eiskalt aus. Auf der angeblichen Suche nach Hilfe bauen sie Nähe auf. Ist das Opfer abgelenkt, schnappt die Falle zu. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurde bereits am 30. Dezember ein Essener mit eben solch einer Betrugsmasche reingelegt und ausgeraubt.
In der Nacht zu Samstag, gegen 1.20 Uhr, hat eine unbekannte Frau den 21-jährigen Essener in der Straße "Jahnplatz" angesprochen. Sie saß auf dem Boden und bat ihn um Hilfe. Kaum hatte sich der junge Mann der Frau genähert, kamen unvermittelt zwei Männer hinzu, die den 21-Jährigen schlugen und ihm sein Geld raubten. Alle drei flohen dann auf Fahrrädern in die dunkle Nacht.
Die Täterbeschreibung der Essener Polizei
Die Polizei sucht nun nach Personen, die folgende Merkmale aufweisen:
- Die Frau hat kurze blonde Haare. Auffällig ist ein Nasen-Piercing. Außerdem trug sie Ohrringe, eine Baseballkappe und schwarze Kleidung.
- Der erste der beiden männlichen Tatverdächtigen ist etwa 25 Jahre alt. Er hat eine dünne Statur und ein südosteuropäisches Aussehen. Er trug ebenfalls schwarze Kleidung und eine Kapuze.
- Der zweite Mann ist 25 Jahre alt. Er hat eine kräftige Statur und ein südosteuropäisches Aussehen. Er trug schwarze Kleidung
Zeugen, die Angaben zu den Tatverdächtigen machen können, können sich unter 0201/829-0 melden.
Aus dem Repertoire der Trickdiebe
Antanzen
Ein „gut gelaunter“ Partygänger (oder mehrere) rückt dem Opfer tanzend auf die „Pelle“. Während das verblüffte Opfer mitmacht oder versucht, sich den „angeheiterten“ Bedränger vom Leib zu halten, stehlen flinke Finger die Wertsachen.
Rempeln
Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder „in die Zange“ genommen; beim Einsteigen stolpert der Vordermann, er bückt sich oder bleibt abrupt stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.
Drängeln
In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche „griffbereit“ anbietet.
Stadtplan
Fremde fragen das Opfer nach dem Weg, halten ihm eine Karte vor oder bitten es – etwa auf Bahnhöfen – an einen ausgehängten Plan. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern ein Komplize die Hand- oder Umhängetasche.
Klemmbrett
Vermeintliche Spenden- und Unterschriftensammler halten ihren Opfern, die im Café sitzen und ihre Handys auf dem Tisch gelegt haben ein Klemmbrett vor die Nase. Sie verdecken damit die Sicht auf die Mobiltelefone und stecken diese blitzschnell ein.
Geldwechsel
Fremde bitten das Opfer, eine Münze zu wechseln. Wenn das Opfer die Börse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während dieser beispielsweise seine Münze in die Börse wirft, nimmt er zugleich Banknoten heraus.
Beschmutzen
Nach einem Bankbesuch wird das Opfer „versehentlich“ mit Ketchup, Eis oder Getränken bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet dann das Geld.
Supermarkt
Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer Ware. Während es danach sucht, wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt.
Hochheben
In einer Kneipe, einem Café oder einer Bar behauptet jemand, das Gewicht des Opfers schätzen zu können. Beim Hochheben „zieht“ er oder ein Komplize die Geldbörse.
Betteln
Kinder halten dem Opfer im Lokal ein Blatt Papier vor mit der Bitte um eine Spende. Oder sie tollen auf der Straße herum und betteln es an. Dabei nutzt einer die Ablenkung für den Blitzgriff nach der Brieftasche oder in die Handtasche.
Blumen
Ein Fremder begrüßt freudig das Opfer, umarmt es bzw. steckt ihm Blumen an. Das verdutzte Opfer merkt dabei nicht, wie seine Börse verschwindet.
Taschetragen
Ausgespäht werden gern ältere Damen. Hilfsbereit bieten Täter an, den Einkauf nach Hause zu tragen. Dort eilen sie mit der Tasche die Treppe hinauf, während der langsamere Senior folgt. Unterwegs nehmen sie die Geldbörse heraus, stellen die Tasche vor die Tür und kommen dem Opfer grüßend entgegen.
Enkeltrick
Als Enkeltrick wird ein betrügerisches Vorgehen verstanden, bei dem sich Trickbetrüger gegenüber älteren Personen als deren nahe Verwandte ausgeben, um unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an deren Bargeld oder Wertgegenstände zu gelangen. Sie tischen ihrem "Opa" oder ihrer "Oma" dann ein Märchen auf, warum sie das Geld nicht selber abholen könnten und schicken einen Freund vorbei. (sat)