Essen. . Fußball für Mädchen: Das internationale Projekt „Kicking Girls“, an drei Essener Grundschulen vertreten, ist jetzt von der UEFA prämiert worden.
Ein Projekt für Mädchenfußball, das auch von der Uni Duisburg-Essen betrieben wird, hat von der Europäischen Fußballorganisation UEFA einen Preis erhalten. Die Aktion „Kicking Girls“, in mehreren Ländern aktiv, wurde mit 50.000 Euro bedacht, der Preis trägt den Titel „UEFA Award for Children“.
Die Idee hatte Ulf Gebken, Professor für Sportsoziologie an der Uni Duisburg-Essen, bereits im Jahr 2005, damals war er noch in Oldenburg aktiv. Sein Einfall: Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte müssen die Möglichkeit erhalten, Fußball zu spielen. Denn erstens sind sie häufig – anders als Jungs – von Fußballclubs ausgeschlossen, und zweitens ist Fußball ein geeignetes Mittel, um auch die ausländischen Eltern – insbesondere Väter – zu erreichen.
Drei Essener Grundschulen haben eigene Fußball-AGs nur für Mädchen
Der Deutsche Fußball-Bund erfuhr mehr oder weniger durch Zufall von Gebkens Idee und unterstützte sie sofort – vor zweieinhalb Jahren, als Gebken nach Essen kam, führte er „Kicking Girls“ vor Ort weiter. Heute haben drei Essener Grundschulen – die Hövelschule in Altenessen, die Grundschule im Nordviertel und die Großenbruchschule, ebenfalls Altenessen – eigene Fußball-AGs nur für Mädchen. Begleitet und betreut werden die Kinder von ausgebildeten „Coaches“, das sind jugendliche Mädchen, die häufig selbst in Mädchenvereinen aktiv sind.
„Kicking Girls“ gibt es in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien und Irland, an insgesamt 270 Schulen. Klar, dass das Preisgeld vor Ort da vergleichsweise gering ausfällt: Knapp 200 Euro pro Standort fallen ab. Aber immerhin: Auch davon kann man neue Bälle kaufen oder Trainingsgeräte. „Wichtig ist, dass das Projekt weitergeht und dass möglichst viele Leute sehen, dass es Erfolg hat“, sagt Gebken. Derzeit wird „Kicking Girls“ maßgeblich von der Laureus-Stiftung unterstützt.