Essen. . 1500 Teilnehmer beim Zombie-Walk an Halloween. Männergruppen störten An- und Abreise am Bahnhof, immer wieder Tumulte. Polizei räumte Bahnhof.
Der Hauptbahnhof ist am Halloween-Abend am Dienstag zeitweilig geräumt und gesperrt worden. Das lag an Auseinandersetzungen am Rand des so genannten „Zombie Walks“, zu dem mehr als 1500 Teilnehmer in die Innenstadt gekommen waren. Der „Zombie Walk“ fand bereits zum elften Mal in Essen statt und gilt nach Angaben der Veranstalter als größter seiner Art in Deutschland. Beim „Zombie Walk“ gehen bizarr Verkleidete über die Kettwiger Straße.
Immer wieder Rangeleien
Wie die Bundespolizei am späten Dienstagabend mitteilte, hätten vor und während der Veranstaltung „größere Männergruppen“ vereinzelte Teilnehmer des „Zombie Walks“ provoziert und Streit gesucht. Dabei handelte es sich nach Bundespolizeisprecher Volker Stall um rund „200 Männer mit Migrationshintergrund in Kleingruppen“. Auch untereinander seien die Männer in Streit geraten. Immer wieder sei es zu unübersichtlichen Szenen auf den Bahnsteigen und am Haus der Technik sowie am Bahnhofs-Vorplatz gekommen. Die Rede ist von Rangeleien, Körperverletzungs-Delikten, Angriffe mit Silvesterböllern.
Weil ohnehin viele Reisende im Hauptbahnhof unterwegs waren, entschied die Bundespolizei, den Bahnhof ab 22 Uhr zu räumen und für eine Stunde zu sperren. Seiteneingänge wurden für Reisende offen gehalten. So sollte „die öffentliche Sicherheit und Ordnung aufrechterhalten werden“, hieß es seitens der Bundespolizei.
Keine Anzeige wegen sexueller Belästigung
Gegen 23 Uhr am Abend wurde die Sperrung aufgehoben; die Bundespolizei leitete mehrere Strafverfahren wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz ein. Zu Konflikten sei es die ganze Nacht über noch gekommen; die Bundespolizei sprach insgesamt 1230 Platzverweise aus.
Die ungewöhnlich hohe Zahl an Platzverweisen erklärt Bundespolizeisprecher Volker Stall damit, dass sich zahlreiche Personen zunächst weigerten, den Hauptbahnhof zu verlassen, als dieser geräumt wurde.
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Anzeigen wegen sexueller Nötigung liegen der Polizei indes nicht vor, betont Volker Stall. Der Polizeisprecher untersteicht das, weil in den Sozialen Netzwerken Gerüchte kursieren, nach denen es auch zu sexuellen Übergriffen gekommen sei. "Dazu gibt es keinerlei Angaben oder Anzeigen. Wir hatten ordentlich zu tun, es gab außergewöhnlich viele Vorfälle. Von einem Vergleich zur Kölner Silvesternacht 2015 kann jedoch ausdrücklich nicht die Rede sein", so Stall.
Bei Halloween-Feiern in den Essener Stadtteilen blieb es ruhig
Von den Rand-Erscheinungen hat Zombie-Walk-Veranstalter Dirk Bussler nach eigenen Angaben nicht mitbekommen: Der Walk startete gegen 19 Uhr am Willy-Brandt-Platz, gesäumt von zahlreichen Schaulustigen.
Bei Halloween-Feiern in den Essener Stadtteilen blieb es laut der Polizei dagegen friedlich.