Essen. . Auch nach Erkenntnissen der Polizei hatten die 1500 Verkleideten in der Innenstadt mit den Ausschreitungen am Hauptbahnhof nichts zu tun.
- 1500 verkleidete Gestalten zogen am Halloween-Abend durch die Essener City
- Neues Phänomen: Immer mehr Zuschauer säumen die Strecke und applaudieren
- Veranstalter: Von den Teilnehmern ging keinerlei Provokation aus
Nach den Vorfällen am Hauptbahnhof am Rande des „Zombie-Walks“ in der Innenstadt weist der Veranstalter Dirk Bussler (49) darauf hin, dass der eigentliche Marsch von 1500 gruselig Verkleideten „absolut friedlich und ohne Zwischenfälle“ verlaufen sei. Das bestätigt auch die Polizei: Die Teilnehmer, teils in grotesker und bizarrer Maskierung, zogen am Halloween-Abend über die Kettwiger Straße, gesäumt von zahllosen Zuschauern. Bereits ab dem Nachmittag war die Fußgängerzone mit Verkleideten bevölkert, darunter auch viele Kinder und Familien. Am Abend gab es regen Zulauf allein durch Schaulustige: „Die Veranstaltung wird immer populärer, und dass es Zuschauer am Rande gibt, ist mittlerweile ein neues Phänomen“, sagt Bussler.
Der größte „Zombie-Walk“ in Deutschland
Der Essener „Zombie-Walk“ erlebte am Dienstag seine elfte Auflage. Er zählt zu den größten seiner Art in Deutschland.
Nach dem Ende des „Zombie-Walks“ hatte die Bundespolizei am Dienstagabend die Haupteingänge des Bahnhofs für etwa eine Stunde lang gesperrt. Die Behörde erklärte das mit „unübersichtlichen Situationen“, die immer wieder entstanden waren – ausgelöst durch Provokationen von Männergruppen, dem Vernehmen nach vor allem von Nordafrikanern.
Veranstalter: „Wir haben nichts mitbekommen“
Veranstalter Bussler erklärte, von den Zwischenfällen am Hauptbahnhof nichts mitbekommen zu haben: „Da waren wir doch gerade in der Innenstadt unterwegs.“
Nach den ersten Berichten von der Hauptbahnhof-Sperrung am Mittwochmorgen äußerten viele Bürger ihren Unmut in sozialen Netzwerken: Großveranstaltungen in der Essener Innenstadt, hieß es, müsse man wohl künftig meiden. Bussler hingegen fürchtet nicht, dass sein „Zombie-Walk“ künftig an Popularität verliert: „Das Thema ,Halloween’ ist mittlerweile so attraktiv, dass es grundsätzlich mittlerweile leider auch Menschen anzieht, die nicht zum Feiern kommen. Damit stehe ich aber nicht alleine da.“ Und er betont: Von den Teilnehmern des „Zombie-Walks“ sei keine einzige Provokation ausgegangen.
Polizei hatte grundsätzlich vor Ausschreitungen gewarnt
Tatsächlich hatte die Polizei vor Halloween erneut grundsätzlich davor gewarnt, dass vor allem Jugendliche das Fest missbrauchen, um gezielt über die Stränge zu schlagen. In diesem Jahr, erklärte ein Behördensprecher am Mittwoch, sei es in den Essener Stadtteilen trotz ausgiebiger „Halloween“-Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen jedoch ruhiger als in den Vorjahren geblieben. Es wurden keine größeren Einsätze gemeldet.