Essen-Rüttenscheid. Diskussion in der Bezirksvertretung um Sonntagsöffnung im Dezember. SPD gegen Ladenöffnung zum Wintermarkt am 17. Dezember in Rüttenscheid.
Der Rat der Stadt hat am Mittwoch drei weitere verkaufsoffene Sonntage für dieses Jahr beschlossen. Rüttenscheid war nicht dabei, eine Öffnung der Läden dort zum Wintermarkt am 17. Dezember werde noch geprüft. Am Donnerstag hat sich dann die zuständige Bezirksvertretung II mit dem Thema befasst, um eine Empfehlung für die nächste Ratssitzung aussprechen. Nur mit knapper Mehrheit wurde der Beschluss gefasst, dem Rat eine Zustimmung für die Öffnung nahezulegen.
In der Abstimmung stellten sich die SPD, eine Vertreterin der Linken und ein Grüner gegen das Vorhaben. Eine Mehrheit für die Empfehlung kam dennoch zustande, da sich neben der CDU-Fraktion sowie den Vertretern von FDP und Essener Bürgerbündnis die Grünen Irmgard Krusenbaum und Elke Zeeb für den verkaufsoffenen Sonntag aussprachen. Vor dem Bruch der rot-rot-grünen Koalition im Sommer hätten das Abstimmungsverhalten und das Ergebnis in dieser Sache wohl anders ausgesehen, wie Krusenbaum später im Gespräch mit dieser Zeitung einräumte.
Wunsch nach Öffnung kam von Einzelhändlern
Die Vorsitzende der Grünen-Fraktion in der BV verwies darauf, dass der Wunsch nach einem verkaufsoffenen Sonntag aus den Reihen der Einzelhändler gekommen sei. Sie könnten selbst entscheiden, was sie mit ihrer Freizeit an einem Sonntag anfangen wollen, die Supermärkte mit ihren Angestellten seien bei der Sonntagsöffnung am 17. Dezember außen vor.
Cornelia Swillus-Knöchel von den Linken verwies auf Zahlen einer Umfrage, in der die Befragten mehrheitlich erklärten, der Wintermarkt sei eher ein Anlass für einen Besuch in Rüttenscheid als der verkaufsoffene Sonntag. Swillus-Knöchel fragte, warum die Geschäfte überhaupt öffnen müssten, wenn der Wintermarkt auch ohne Ladenöffnung attraktiv sei. FDP-Vertreter Falk Grünbaum forderte die Gegner auf, „die Kirche im Dorf zu lassen“, schließlich habe die Stadt die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage bereits deutlich reduziert und mit den nun erhobenen Daten ihre Hausaufgaben gemacht.
Streit um Radweg
Die Grünen stellten zudem den Antrag, die Verwaltung damit zu beauftragen, die Wegeführung für Radfahrer in der Von-Einem-Straße/Ecke Rosastraße zu verbessern. Radler müssten dort über eine buckelige Kreuzung fahren. Peter Lankes von der SPD erklärte dazu, er fürchte, dass dann durch zu schnelle Radfahrer Gefahren für Kinder der nahen Grundschule entstehen würden. Die BV einigte sich auf einen Ortstermin, um den Zustand der Straße zu prüfen.