Essen. . Im „Anna & Kuckuck“ in Rüttenscheid, in der „Bambini-Lounge“ in Heisingen und in der „Krümel-Lounge“ in Werden ist Herumtoben erwünscht.

  • In Essen gibt es inzwischen drei spezielle Eltern-Kind-Cafés, in denen die Kinder laut sein dürfen
  • Das ist das „Anna & Kuckuck“ in Rüttenscheid, die „Bambini-Lounge“ in Heisingen und die „Krümel-Lounge“ in Werden
  • Bobbycars haben in den Räumlichkeiten Vorfahrt, das Trendgetränk für die Kleinen ist der Babycchino

Die Zeiten, in denen sich Café-Gäste über laute Kinder (und deren Eltern) aufregen mussten, sind vorbei: In Essen gibt es inzwischen drei spezielle Eltern-Kind-Cafés: Im „Anna & Kuckuck“ in Rüttenscheid, in der „Bambini-Lounge“ in Heisingen und in der „Krümel-Lounge“ in Werden ist Herumtoben und Lautsein nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.

Yeter Yildiz, Betreiberin des „Anna & Kuckuck“ in Rüttenscheid, schaut abends neugierig auf die Wetterkarte im Fernsehen: „Wenn Regen angekündigt ist, weiß ich, dass am nächsten Tag bei uns viel los ist“, sagt sie. Insofern läuft der August für sie und ihren zehn Teilzeitkräfte bislang gut. Auf ihren knapp 300 Quadratmetern in der Annastraße bietet sie neben dem Café und vielen Spielflächen für kleine Gäste auch eine „Kuckuck-Ecke mit Kinder-Kleidung an.

Düsseldorfer staunen über Preise

Dieser „Kuckuck“ war vorher ihr kleines Geschäft in Holsterhausen. „Hier konnte ich zwei Jahren beides zusammenführen. Diese Option hat mich zur Übernahme gereizt“, sagt Yeter Yildiz. Das Geschäft läuft gut, auch, weil die Mutter eines Sohnes einen eigenen Raum für Babys eingerichtet hat, der rege genutzt wird. „Wir werden auch gerne von auswärtigen Gästen besucht, die aus Dortmund und Düsseldorf kommen und sich bei uns treffen.“ 1,50 Euro Eintritt werden pro Kind über einem Jahr fällig. „Wenig, finden die Düsseldorfer und staunen. Die sind mehr gewöhnt. Und sie schätzen unseren selbst gebackenen Kuchen“, sagt Yeter Yildiz. Der Eintritt fließt in die Infrastruktur des Cafés.

Die (v.l.) Zweijährigen Naya, Leyla und Pelin sitzen in der Bambini-Lounge in Heisingen.
Die (v.l.) Zweijährigen Naya, Leyla und Pelin sitzen in der Bambini-Lounge in Heisingen. © Ulrich von Born

Pipi Lounge für kleine Gäste

Ein „Spielgeld“ von 1,50 Euro wird auch in der Bambini-Lounge in Heisingen fällig. Inhaberin Isabel Siggmann kommt aus der Gastronomie und hat die Räumlichkeiten vor einem Jahr übernommen. „Langsam kennt man uns. Ich bin zufrieden“, sagt die Chefin von fünf Mitarbeitern.

Auch auf ihren 200 Quadratmetern haben Bobbycars Vorfahrt. Neben Kaffeespezialitäten für Mutti und Papa gibt es das begehrte Trendgetränk Babycchino (Milchschaum) und selbstgemachte Smoothies für Kinder. Zum Angebot gehören darüberhinaus Yoga-Kurse, Pilates, Workshops zur musikalischen Kindererziehung und eine Kindertagespflege. „Es ist immer was los und oft laut. Aber das hören wir nicht“, sagt Isabel Siggmann. Hauptbesucher sind Eltern mit Kindern bis drei Jahren. In den Ferien kommen viele Geschwisterkinder, die sonst in der Kita oder der Schule sind.

Fabian Hass spielt mit seinem zweijährigen Sohn Luca in der Krümel-Lounge in Werden.
Fabian Hass spielt mit seinem zweijährigen Sohn Luca in der Krümel-Lounge in Werden. © Ulrich von Born

In der 150 Quadratmeter großen Werdener Krümel-Lounge von Simone Abendroth heißt die Toilette „Pipi Lounge“. Man weiß gleich, wer auch hier die wichtigsten Gäste sind. Das Café bietet in den Ferien ein Animationsprogramm für Kinder an.

Krümel-Euro fällt weg

Dabei werden Musikinstrumente oder ein Traumfänger gebaut. 3,90 Euro fallen als Gebühr an, der Krümel-Euro als Eintritt fällt dann weg. „Bei uns können Familien mit Kindern frühstücken, snacken oder hausgemachten Kuchen probieren. Die Kinder spielen und geben den Erwachsenen Freiraum. Als zweifache Mutter weiß ich, wie wertvoll Zeit mit dem Partner oder Freunden ist“, sagt Simone Abendroth, deren Team aus sieben Mitarbeitern besteht.

In ihrem Café wird es auch mal laut, wenn keine Kinder da sind: „Bei uns finden Junggesellinen-Abschiede statt. Dabei wird die Braut mit dem Verzieren von Cupcakes überrascht. Die Gruppen erkaufen ihre Kreationen später beim Zug durch die Gemeinde, um den Abend zu finanzieren“, sagt Simone Abendroth und schmunzelt.