Essen/Mülheim. . Seit Anfang Juli gilt eine Amnestie. Jede Wache nimmt die illegalen Waffen entgegen. Wer solche abliefert, sollte aber Regeln beachten.

  • Besitzer können ihre illegalen Waffen jetzt straffrei auf jeder Dienststelle in Essen abgeben.
  • Allerdings sollten sie dabei gewisse Regeln beachten, so die Essener Polizei
  • Die Amnestie gilt ein Jahr lang

Die Polizei ruft die Essener auf, die seit einem Monat geltende Waffenamnestie zu nutzen. Seit Anfang Juli können illegale Waffen und Munition straffrei bei der Polizei abgegeben werden. Das hatte der Bundestag beschlossen. „Bislang haben Essener lediglich Munition zu unseren Dienststellen gebracht“, sagte Sandra Steinbrock, Sprecherin der Polizei. Sie geht davon aus, dass viele die neue Regelung noch nicht kennen. Die Amnestie gilt im Übrigen ein Jahr lang.

Wer illegale Waffen besitzt, begeht eine Straftat, die laut Waffengesetz mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren geahndet werden kann. Bei der letzten Waffenamnestie im Jahr 2009 gab es eine regelrechte Rückgabeflut. Damals hatten die Essener 2190 Waffen zur Polizei gebracht. Das waren fast doppelt so viele wie in „normalen“ Jahren.

Oftmals sind illegale Waffen Erbstücke

Legal sind in Essen rund 20 000 Schusswaffen registriert. Wie viele Waffen dagegen illegal in Essen aufbewahrt werden, liegt im wahrsten Sinne im Dunklen. Oftmals seien es Erbstücke, die in Bodenkammern oder in Tresoren auftauchten, sagt die Polizei.

Unabhängig davon, ob man eine Waffe legal oder illegal besitzt, muss sie laut Waffengesetz sicher in speziellen Waffenschränken aufbewahrt werden. Auch diese Vorgaben sind zuletzt nochmals verschärft worden.

Wer eine Handfeuerwaffe zu Hause hat, braucht dafür eine Waffenbesitzkarte und hat in der Regel einen Waffenschein. Zur Kategorie der verbotenen Waffen gehören auch Butterflymesser, Springmesser und Schlagringe.

Polizei bittet, Abgabe der Waffe telefonisch anzukündigen

Die illegalen Waffen können in jeder Polizeiwache in Essen abgegeben werden. „Allerdings sollte man am besten vorher anrufen und dies ankündigen“, rät Sandra Steinbrock. Schließlich könne es schnell zu Missverständnissen führen, wenn auf der Wache jemand unvermittelt mit einer Waffe auftaucht. Auch bittet die Polizei darum, die Waffen nicht offen sichtbar zu transportieren.

Wer eine Waffe abgibt, muss bei der Polizei seine Personalien hinterlassen. Anschließend übergibt die Essener Polizei die Waffe ihrer Fachdienststelle, wo sie zunächst in der Asservatenkammer eingelagert wird. Die dort gesammelten Stücke werden schließlich zum Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste nach Duisburg gebracht. Bevor die Waffen endgültig vernichtet werden – zersägt und eingeschmolzen – überprüft die Polizei natürlich noch, ob sie einer Straftat zugeordnet werden können.