Essen-Kray. . Graffiti, Müll, Vandalismus: Bürger, Politiker und Profitester finden die Station nicht akzeptabel. Bahn kennt die Probleme, CDU fordert Abhilfe.
Bereits im Vorjahr haben Profitester des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr den Bahnhof Kray-Nord als nicht akzeptabel eingestuft. „Geschehen ist seitdem nichts“, stellt nun die CDU-Fraktion für Steele/Kray in einem Antrag fest, über den die Bezirksvertreter abgestimmt haben. Einstimmig haben sie beschlossen, die Deutsche Bahn dringend zu bitten, den Haltepunkt schnellstmöglich in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen. Derzeit sei dieser katastrophal.
„Dabei ist es etwa acht Jahre her, dass der Bahnhof Kray-Nord auf den modernsten Stand gebracht und barrierefrei umgebaut worden ist“, sagt Christdemokrat Klaus-Dieter Feige. Allerdings müsse man die Station dann warten, statt sie verrotten zu lassen. „Es fängt schon damit an, dass das zentrale Schild über dem Eingang zum Bahnhof als Orientierung fehlt“, sagt der Bezirksvertreter und zeigt auf die leere Tafel. Daneben ist das Glas eines Schaukastens eingeschlagen, Fahrpläne werden regelmäßig zerstört. Auf den Treppen und in den Durchgängen zum Bahnsteig liegen leere Schnapsflaschen, Pizzakartons und Tetrapacks. In puncto Sauberkeit empfinde er die Station als unzumutbar, zudem fehlten Mülleimer. Die Wände sind beschmiert mit blassen, aber auch ganz frischen blau und rot leuchtenden Graffiti.
„Jede zweite Lampe ist kaputt“
„Lampen gibt es hier unten zwar“, sagt Klaus-Dieter Feige, doch Licht gebe
es nur wenig, da jede zweite Lampe kaputt sei. Und so habe mancher im Dunkeln ein mulmiges Gefühl, wenn er die Treppen oder die Rampe zum Bahnsteig nimmt. Oben angekommen, sieht es nicht viel besser aus: „An den Wartehäuschen fehlen Scheiben, so dass die Unterstände funktionslos sind“, beklagt der Politiker. Das Glas der großen Scheiben am Treppenaufgang ist gleich mehrfach eingeschlagen worden. „In den vergangenen Jahren hat die Bahn diese immer mal wieder ausgetauscht“, sagt Feige. Nun klebt Folie über den beschädigten Stellen. Ein Zeichen dafür, dass der Schaden immerhin bekannt sei: „Warum passiert nichts mehr?“
„Die Station in Kray-Nord ist leider ein durch Vandalismus belasteter Ort“, antwortete ein Bahnsprecher auf Nachfrage unserer Zeitung. Dort gebe es immer wieder Probleme mit mutwilliger Zerstörung und Farb-Schmierereien oder ähnlichen Beschädigungen, die auch der Bahn bekannt seien. „Zwar reparieren wir immer wieder und streichen oder übermalen die Schmierereien, aber die Zerstörungen sind leider sehr ausgeprägt“, beschreibt der Sprecher.
„In der Regel wird an drei Tagen in der Woche gereinigt“
Zum Putzintervall sagt er: „In der Regel wird an drei Tagen in der Woche gereinigt und der Abfall abgeholt. Für einen Bahnhof mit bis zu 150 000 Reisenden im Jahr sollte das ausreichend sein. Vorausgesetzt, die Leute benehmen sich vernünftig.“ Und eben diese vernünftigen Fahrgäste, sagt Klaus-Dieter Feige, finden, dass es auf dem Bahnhof erbärmlich aussehe. In ihrem Namen dränge die Politik daher darauf, dass die Bahn die Missstände tatsächlich behebt.