Ruhrhalbinsel. . Erhebliche Mängel in Holthausen, Horst und Überruhr, heißt es im Bericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr. Eiberg und Kray-Süd schneiden gut ab.

Beschmierte Wände und Bänke, herumliegender Müll, zerschlagene Scheiben oder kaputte Aufzüge: Auf dem S-Bahnhof Überruhr klagt Birgit Altmann darüber, dass es an manchen Ecke düster sei, andere seien völlig beschmiert. In Holthausen hingegen beschweren sich Anwohner des benachbarten Altenheims regelmäßig über den defekten Aufzug.

Der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) hat die Zustände auf den S-Bahnhöfen genau unter die Lupe genommen. Im Stationsbericht 2015 wurden auch die neun S-Bahnhöfe auf der Ruhrhalbinsel bewertet. Nur ein Ergebnis: Sie sind allesamt mit Ausnahme von Steele mit Grafitti beschmiert.

Der VRR blickte in den Kategorien Sauberkeit, Funktion und Graffiti auf die Zugangsbereichen und auf die Bahnsteige. Vergeben wurde dafür jeweils eine Bewertung (akzeptabel, noch und nicht akzeptabel), um zu einem Gesamtergebnis zu kommen. In dieser Gesamtbewertung fallen demnach Holthausen, Horst und Überruhr durch. Eiberg und Kray-Süd stehen nach wie vor gut da. Verbessert hat sich Steele, wo die Situation nun akzeptabel ist. Kray-Nord und Kupferdreh stagnieren mit geringen Mängeln.

Den größten Schritt nach unten macht Überruhr, immerhin lag der Halt 2014 noch im grünen Bereich und galt als ein „akzeptabler Bahnhof ohne notwendige Verbesserungen“. Ein Jahr später stellt der VRR dort außer des beschmierten Bahnsteigs fest, dass die Funktionalität „nicht akzeptabel“ sei. So weisen die Prüfer beispielsweise auf defekte Aufzüge bzw. Fahrtreppen und Sitzgruppen, nicht lesbare Hinweisschilder und abgeplatzte Fliesen hin. In dieser Kategorie weist die Station Überruhr erhebliche Mängel auf, eine Verbesserung sei dringend erforderlich. In puncto Sauberkeit gilt für Überruhr „noch akzeptabel“.

Mängel an Beleuchtung

In Kray gab es zudem Mängel an der Beleuchtung. Die soll schließlich auch dazu dienen, „Angsträume“ zu vermeiden. In Kray-Nord jedoch funktionierte die Beleuchtung im Zugangsbereich teilweise gar nicht. In Kray-Süd wiederum stellten die Profitester zudem eine „niedrige Personenunterführung mit rostigen Stahlträgern“ fest. An dieser Stelle seien weitere Beleuchtungskörper erforderlich. In puncto Sicherheit heißt es: Der Wetterschutz aus Betonelementen sei nicht einsehbar und unbeleuchtet.

Abwertung wegen Grafitti

In Sachen Sauberkeit schneiden die S-Bahnhöfe überwiegend mit „akzeptabel“ ab. Immerhin gelten Eiberg, Horst, Kray-Süd, Kupferdreh, Steele und Steele-Ost in dieser Kategorie sowohl im Zugangs- als auch im Bahnsteigbereich als in Ordnung. Als verdreckt gilt rund um den Bahnsteig hingegen Holthausen, wo die Tester immerhin bei den Funktionen nichts zu bemängeln hatten. Im Gegensatz zu Kray-Nord und Horst, beide Bahnhöfe wurden in dieser Kategorie zwar als „noch akzeptabel eingestuft. Das heißt also, dass durchaus geringfügige Mängel bestehen, eine Verbesserung aber zumindest nicht dringend erforderlich sei.

Für erforderlich wird aber etwa in Horst eine Modernisierung gehalten, hier sei die Abwertung auch durch Grafitti im Zugang erfolgt, kommentiert der VRR das Ergebnis, zeigt aber auch in Richtung Kommune: „Die Unterhaltungspflicht liegt auch bei der Stadt Essen.“ Und noch einen Hinweis gibt es zu Horst: Die Finanzierung für eine Modernisierung sei nicht gesichert.

Es gibt aber auch noch gute Nachrichten: Denn zwei S-Bahnhöfe liegen bis auf die Kategorie Grafitti am Bahnsteig in jeder Hinsicht absolut im grünen Bereich: Eiberg und Kray-Süd.