Essen. . WAZ-Redakteur Marcus Schymiczek zur Zwischenbilanz nach sechs Monate Grüne Hauptstadt: Warum es nicht bei schönen Bildern bleiben darf.

Ein halbes Jahr Grüne Hauptstadt – was ist in Erinnerung geblieben? Zweifellos die wunderbaren Bilder der Eröffnungsfeier im Grugapark. Der erste Sprung in den kühlen Baldeneysee an der neuen Badestelle am Seaside Beach, der ersten offiziellen nach 46 Jahren. Und auch das Freiluftkonzert der Essener Philharmoniker im Stadtgarten an einem lauen Sommerabend...

Für mich persönlich waren das bislang die Höhepunkte des „Grüne Hauptstadt“-Jahres. In der Kürze der Zeit hat das Organisationsteam mehr als 400 Veranstaltungen und Projekte auf die Beine gestellt, die Hälfte davon von den Bürgern selbst. Fast hat man den Eindruck, da wollte jemand des Guten zu viel.

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Manchmal des Guten etwas zu viel

Wer sich darauf einlässt, findet viel Interessantes. Dass manches zu sperrig, zu verkopft daherkommt, haben die Verantwortlichen erkannt. Dennoch: Auch nach sechs Monaten wird nicht jeder etwas mit der Grünen Hauptstadt anfangen können.

Ob das Jahr ein erfolgreiches war, ob sich der Aufwand gelohnt hat, wird man erst mit Abstand bewerten können, nicht zum Jahresende, sondern viel später. OB Kufen hat den politischen Anspruch, dass mehr in Erinnerung bleibt als schöne Bilder. Nun muss die Politik den Weg nur noch weiter mitgehen.