Essen. An der Huyssenallee werde die Stellplatzzahl nach Bau des Wohnturms in Relation zur Nutzfläche steigen statt sinken. Fassadenentwürfe im Juli.

  • Der Investor des geplanten 60 Meter hohen Wohnturms an der Huyssenallee hält die Sorge vor einem Parkraum-Chaos für unnötig
  • Da das Hochhaus eine dreistöckige Tiefgarage erhalte, gebe es nach dem Bau in Relation zur Wohnfläche weit mehr Parkraum als jetzt
  • Die Entwürfe zur vorgesehenen Fassade sollen im Juli der Öffentlichkeit und der Politik vorgestellt werden

Sprengt der geplante 60 Meter hohe Wohnturm die Dimensionen der Huyssenallee? Einige Nachbarn unter Führung des Protest-Routiniers Max Adelmann sind dieser Meinung und haben sich mittlerweile zu einer Initiative zusammengeschlossen. Neben grundsätzlicher Abneigung wegen der Höhe des Baukörpers, äußern sie auch Sorge vor einem Parkplatz-Chaos rund um den Neubau. Investor Peter Jänsch weist dies als unbegründet zurück. Richtig sei das glatte Gegenteil: „Im Vergleich zu heute werden wir eine deutlich entspanntere Parkplatzsituation bekommen“, so Jänsch.

Zurzeit umfasse der größtenteils abzureißende Gebäude-Komplex im Dreieck Huyssenallee/Heinrichstraße/Dreilindenstraße exakt 11 950 Quadratmeter Fläche, verfüge jedoch nur über 72 eigene Stellplätze, unter anderem in einer eingeschossigen Tiefgarage. Nach dem Hochhausbau erhöhe sich die Nutzfläche zwar um rund 25 Prozent auf 15 591 Quadratmeter, durch die dreigeschossige Tiefgarage werde die Zahl der Stellplätze aber auf 208 fast verdreifacht. Dies sei keine unverbindliche Absichtserklärung, sondern werde im Rahmen der Bauleitplanung mit der Stadt fest vereinbart.

Zahl der Zweitwagen soll durch Car Sharing von E-Autos reduziert werden

Zudem will Jänsch Mietern und Nutzern ein Mobilitätskonzept anbieten, das den Bedarf an eigenen Fahrzeugen pro Familie und besonders an Zweitwagen spürbar reduzieren kann, was wiederum weniger „stehende“ Fahrzeugen zur Folge hätte. „In der Tiefgarage werden wir bis zu 20 Elektro-Fahrzeuge im Rahmen eines ,Car sharing’ sehr preiswert auf Stundenbasis zur Verfügung stellen“, kündigt der Essener Investor an.

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Auch beim Thema Baukörperhöhe hofft Jänsch noch auf Beruhigung der Gemüter, sobald die Architektenentwürfe öffentlich werden, was noch für Juli 2017 angekündigt ist. Grüne Innenhöfe und Dachbegrünung, aber auch eine innovative Fassade sollen die Sorge nehmen, an der Huyssenallee entstünde ein gesichtsloser Klotz, wie es mit dem Wort Wohnhochhaus gemeinhin verbunden wird. Auch unter „Grün“-Gesichtspunkten werde der jetzt sehr asphalt-geprägte Block gewinnen.

Für März 2018 ist der Baubeginn geplant, zwei Jahre später die Fertigstellung

Präzisiert hat Jänsch auch die Nutzungsart. Die besonders attraktiven Wohnungen mit Fernblick von Etage 10 bis 19 will er Käufern anbieten, von Etage 9 an abwärts sollen Mieter zum Zuge kommen. Neben dem Hochhaus entstehen drumherum noch viergeschossige Neubauten. Diese sind teils ebenfalls fürs Wohnen gedacht (Dreilindenstraße), teils soll mit Schwerpunkt an der Heinrichstraße auch Büronutzung möglich sein.

Zum Zeitplan: In den politischen Gremien der Stadt wird das Projekt im zweiten Halbjahr 2017 diskutiert werden, bevor Ende des Jahres dann der Satzungsbeschluss fallen soll. Wenn alles glatt geht, ist der Baubeginn für März 2018 und die Fertigstellung zwei Jahre später vorgesehen.