Essen. . Ein Dach des Essener Folkwang Museums muss wegen Feuchtigkeits-Problemen saniert werden. Wer für den Schaden aufkommt, ist noch ungeklärt.
Als Berthold Beitz, der im Juli 2013 verstorbene Vorsitzende der Krupp-Stiftung, den Neubau des Museum Folkwang mit der sagenhaften Spende in Höhe von 55 Millionen Euro möglich machte, da knüpfte er an das großzügige Geschenk auch eine Bedingung: die Einrichtung eines Treuhandfonds. Die Stadt hat sich daraufhin vertraglich verpflichtet, 2,1 Millionen Euro pro Jahr für die Instandhaltung zurückzulegen. Eine Vorsorge, die sich jetzt bereits bezahlt machen dürfte.
Denn knapp sieben Jahre nach der Eröffnung des edlen Ausstellungsgebäudes von Star-Architekt David Chipperfield steht die erste große Reparatur an. Das Dach der großen Wechselausstellungs-Halle muss wegen Feuchtigkeits-Problemen saniert werden.
In einer Vorlage für den Finanzausschuss ist von kalkulierten Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro die Rede. Wann die Reparatur-Arbeiten beginnen, steht derzeit noch nicht fest. Dringende Eile sei nicht geboten. „Da tropft kein Wasser von der Decke“, beruhigt Markus Kunze von der GVE.
Das Problem ist nicht neu – Schaden wurde beobachtet
Das Problem, heißt es im Museum Folkwang, ist nicht neu. Schon kurz nach der Inbetriebnahme des Chipperfield-Baus im Kulturhauptstadtjahr 2010 seien „leichte Probleme mit der Feuchtigkeit im Dachbereich“ festgestellt worden, erklärt Folkwang-Sprecherin Anka Grosser. Seither wurden kontinuierlich Messungen vorgenommen und der Schaden beobachtet. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass die feuchten Stellen austrocknen und sich die Situation verbessert.
Inzwischen steht allerdings fest: „Die Lage hat sich in den vergangenen sieben Jahren weder verbessert noch verschlechtert“, so Grosser. Da man angesichts der großen Werte aber kein Rest-Risiko eingehen wolle, müsse man das Problem nun angehen, erklärt die Sprecherin.
Angebote zur Behebung der Baumängel eingeholen
Bei der städtischen Immobilien-Tochter GVE, die seit 2013 für das Facility Management im Museum Folkwang verantwortlich ist, hat man inzwischen ein Ingenieur-Büro hingezogen, um den genauen Kostenaufwand zu ermitteln und Angebote zur Behebung der Baumängel einzuholen. Im Rahmen der Erarbeitung eines Sanierungsplans soll auch geprüft werden, ob und wen man für den entstandenen Schaden eventuell in die Gewährleistungspflicht nehmen könnte, erklärt Stadt-Sprecherin Silke Lenz.
Das Museum Folkwang wurde von 2007 bis 2009 im Auftrag der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach–Stiftung von der Neubau Museum Folkwang Essen GmbH unter Führung von Projektentwickler Klaus Wolff realisiert.