Essen. . Die Gesamtschule Süd schließt im Juli. 83 Betroffene müssen die Schule wechseln. Im Rat gab es jetzt kritische Nachfragen.
- Das vorzeitige Aus der Schule Gesamtschule Süd hat die Schüler überrumpelt. 83 müssen die Schule wechseln
- Der Grund: Die gewählten Leistungskurse könnten nicht mehr zu Stande kommen
- Nur der Jahrgang 13 darf im angestammten Schulgebäude am Stadtwald Abi machen
Die überraschend vorgezogene Schließung der Gesamtschule Süd hat am Mittwoch in der Ratssitzung zu kritischen Nachfragen an Schuldezernent Peter Renzel geführt. Wie berichtet, waren Schüler, Eltern und Lehrer vergangene Woche in einer eilig einberufenen Schulvollversammlung informiert worden, dass die Schule bereits zum 31. Juli ausläuft.
Ursprünglich sollten die drei verbleibenden Jahrgänge noch die Möglichkeit haben, an der auslaufenden Gesamtschule Süd Abi zu machen. Nun müssen sich knapp 100 Schüler kurzfristig neue Schulen suchen. „Ein entsprechender Platz wurde den Beteiligten selbstverständlich zugesagt“, betont Peter Renzel in einem Brief, den er am Dienstag an alle Ratsfraktionen geschickt hat. Renzel räumt darin ein: „Diese Information erfolgte überraschend und sie wurden sehr kurzfristig gebeten, die von ihnen gewünschte Gesamtschule und ihre Kurswünsche anzugeben.“
Auch interessant
Leistungskurse könnten nicht mehr zu Stande kommen
Dabei war ausgerechnet die Kurswahl ein Argument der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf, die Schließung jetzt vorzuziehen. Bei einem Gespräch mit Schulleitung und der Stadt Essen als Schulträgerin habe man im Mai festgestellt, dass „aufgrund der geringen Schülerzahlen die von den Schülern gewählten Leistungskurse nicht mehr zu Stande kommen“, erklärte eine Sprecherin der Bezirksregierung. Ein Wechsel zu anderen Schulen solle helfen, ihre gymnasiale Schullaufbahn sicherzustellen und „ihren Wünschen entsprechen zu können“.
Schuldezernent Renzel verweist nun darauf, dass man in einem Koordinierungs-Termin Ende vergangener Woche folgendes Ergebnis erzielt habe: 38 Schüler der künftigen Jahrgangsstufe 11 sind auf andere Gesamtschulen verteilt worden. Auch 45 Schüler der künftigen Jahrgangsstufe 12 habe man anderen Gesamtschulen zugeordnet. Diese Schulen nähmen nun mit den Schülern Kontakt auf, um mit ihnen Beratungsgespräche zu vereinbaren. Die Bezirksregierung gehe davon aus, dass hier „überwiegend wunschgemäße Wechsel“ erfolgen dürften.
Vertreterin der Bezirksregierung soll befragt werden
Nur für den Jahrgang 13 ändert sich wenig: Er darf als Dependance der Frida-Levy-Gesamtschule im angestammten Schulgebäude am Stadtwald Abi machen. So war es ursprünglich allen drei Jahrgängen versprochen worden. Warum dieses Versprechen nun so plötzlich gebrochen werden musste, warum sich die Folgen der geringen Schülerzahlen auf die Leistungskurse nicht wenigstens früher absehen ließen, blieb einigen Ratsleuten dennoch unklar. In der nächsten Sitzung des Schulausschusses soll dazu eine Vertreterin der Bezirksregierung befragt werden.