Essen. . Manfred Burkowski löst den Vorsitzenden Jürgen Bessel ab. Der 52-Jährige ist erfolgreicher Unternehmer, der früher beim Fußball den Ton angab.
- Der 52-jährige Manfred Burkowski ist der neue Ortsvorsitzende des Handelsverbandes
- Er folgt dem langjährigen Vorsitzenden Jürgen Bessel
- Burkowski ist Inhaber von vier Edeka-Märkten mit 225 Mitarbeitern
Der Handelsverband Ruhr hat eine neue Führung. Neuer Ortsvorsitzender in Essen ist Manfred Burkowski. Der 52-Jährige übernimmt das Amt von Jürgen Bessel, der 15 Jahre den Verband als Vorstandsvorsitzender führte. Der 77-jährige Optiker Bessel hatte seine Ämter aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig niedergelegt, so dass Neuwahlen notwendig wurden. Manfred Burkowski ist gebürtiger Essener und Inhaber von vier Edeka-Märkten in Essen und Bochum. In seiner neuen ehrenamtlichen Funktion wird er die Interessen der Einzelhändler in Essen vertreten. „Ich will mich für den lokalen und regionalen Handel stark machen“, kündigte er an.
Der Handelsverband Ruhr vereinigt die Ortsverbände Essen, Mülheim und Oberhausen. Neuer Vorstandsvorsitzender des Verbandes ist der Mülheimer Hartmut Buhren; Burkowski wird neben dem Oberhausener Axel Lambertz als stellvertretender Vorsitzender fungieren.
Generationswechsel im Handelsverband
Als Manfred Burkowski vor zwei Jahren seinen 50. Geburtstag feierte, hatte er das Ehrenamt eigentlich an den Nagel gehängt. 32 Jahre lang war er als Schiedsrichter und später als Schiedsrichter-Beobachter unterwegs gewesen – und hatte sich in dieser Zeit „nebenbei“ auch noch vier Edeka-Märkte mit heute zusammen 225 Mitarbeitern aufgebaut.
Nun ruft das Ehrenamt wieder, und Burkowski hat nicht nein gesagt. Die Entscheidung sei ihm freilich nicht leicht gefallen, räumt er ein. Schließlich ist noch nicht abschätzbar, wie viel Arbeit und Aufwand in dem neuen Amt stecken. „Aber wenn sich keiner engagiert, was passiert dann in unserem Land?“
Mit dem Amtsantritt von Burkowski vollzieht der Verband nun einen Generationswechsel. Burkowski ist zwar auch schon seit fast 20 Jahren Mitglied im Vorstand. Mit dem Wechsel an die Spitze dürfte er dort nun aber eigene Akzente setzen. Eine fertige Agenda habe er noch nicht, sagt er so kurz nach seiner Wahl. Natürlich werden es die „großen Themen“ sein wie das Ringen um die verkaufsoffenen Sonntage oder die Entwicklung des Online-Handels, zu denen er sich künftig als Lobby-Mann des Handels positionieren muss. Aber klar ist für den Lebensmittel-Händler aus Borbeck, dass er sich vor allem für den lokalen Handel und für funktionierende Stadtteil-Zentren stark machen will.
Die Burkowskis sind ein erfolgreicher Familienbetrieb
Burkowski ist eloquent und wortgewandt, vor allem aber Unternehmer durch und durch. Mit 23 Jahren machte er sich mit einem Edeka-Markt an der Altendorfer Straße selbstständig. Auf 120 Quadratmetern und mit zehn Mitarbeitern bot er damals seine Waren feil. Er war bei Edeka Hundrieser in die Lehre gegangen, hatte dort die Begeisterung für den Lebensmittelhandel kennengelernt und bei sich entdeckt. Dass er sich früh selbstständig machen wollte, stand fest: „Ich mochte immer gerne Entscheidungen treffen und Ideen umsetzen.“ Heute hat er drei Märkte in den Stadtteilen Bochold und Borbeck, dazu einen in Bochum. Ende des Jahres kommt noch ein Fünfter im neuen Dienstleistungszentrum „Quartier West“ an der Altendorfer Straße dazu.
Burkowski ist verheiratet und Vater eines 22-jährigen Sohnes. Er führt die Märkte zusammen mit seiner Frau Claudia. Und im Moment sieht es so aus, als würde sein Sohn auch in das elterliche Geschäft einsteigen. Die schriftliche Prüfung zum Handelsfachwirt jedenfalls ist schon geschafft.