Essen. . Machen Sie eine Zeitreise durch die Innenstadt: Wir haben historische Bilder nachfotografiert und im Früher-heute-Vergleich gegenüber gestellt.
Man muss keinen Hang zur Nostalgie haben, um die alten Bilder schön zu finden. Und es ist auch keine Rückwärtsgewandtheit, wenn man feststellt, dass manche Ecke in der Essener Innenstadt deutlich stimmungsvoller war, bevor die große Zerstörung und Neuordnung hereinbrach. Sicher, gerade die nachträgliche Kolorierung von Schwarzweiß-Bildern, wie sie bei Postkarten früher üblich war, zaubert mitunter eine Idylle her, die es so in der Realität nie gegeben hat. Das sollte beachten, wer zu Recht beklagt, dass es um das verlorene Essener Stadtbild wirklich schade ist.
Die alten Fotos für unserer Foto-Vergleich stammen fast alle aus der Sammlung Burkhard Effertz (zur Homepage), der mit viel Elan Fotos seiner Heimatstadt zusammenträgt. Vielfach sind es solche – und einige sind auf dieser Seite –, die man noch nicht gefühlt 100 Mal gesehen hat.
Im Focus von Presse- und Postkarten-Fotografen
Öfter gibt es sogar immer noch echte Neuentdeckungen. Essen stand mehr als andere Ruhr-Städte im Focus von Presse- und Postkarten-Fotografen, die Zentralfunktion fürs Ruhrgebiet war vor einem Jahrhundert viel ausgeprägter als heute.
Um Vergleiche möglich zu machen, hat Fotoredakteur Ulrich von Born exakt die Position eingenommen, an der der jeweilige Fotograf auch damals gestanden hat. Das ist nicht immer einfach und an manchen Stellen in der Innenstadt sogar unmöglich.
So funktioniert der Vergleich
Am Ende dieses Artikels sind die Fotos von früher und heute – wie auf dem Bild oben – so aneinandergeschnitten, dass sich der Betrachter wahlweise das alte oder das neue Bild, vor allem aber Gegenüberstellungen mit unterschiedlichen Bildanteilen anschauen kann.
Gehen Sie dazu mit der Maus oder mit dem Finger auf den grünen Strich in der Bildmitte und halten Sie diesen gedrückt. Dann können Sie den Balken nach links oder rechts schieben und den Wandel auf dem jeweiligen Bild lebendig werden lassen. Harte Brüche, aber auch überraschende Kontinuitäten werden sichtbar. Wir laden Sie ein zu einer Zeitreise durch Essen!
Zwei seltene Bilder aus der nördlichen Altstadt aus dem Fundus der geschichtsbegeisterten Bürgerschaft Überruhr. Die Orte dieser Häuser und Gassen sind teilweise so stark überbaut, dass eine Gegenüberstellung zur heutigen Situation gar nicht oder jedenfalls nicht sinnvoll möglich ist.
Beide Bilder sind im Gassengewirr entstanden, an deren Stelle sich heute die breite Autoschneise der Schützenbahn und die Großbauten zwischen Schützenbahn und Viehofer Straße befinden.
Noch bis zum Zweiten Weltkrieg war hier eine der ärmsten Gegenden der Stadt mit windschiefen, manchmal Jahrhunderte alten Häusern und kopfsteingepflasterten Gassen, was man damals übrigens alles nicht sonderlich romantisch fand. Im unteren Bild soll es sich um die Königsstraße handeln, das Haus mit dem Schornstein soll die „Brauerei am Wacholderhäuschen“ sein, die selbst Spezialisten der Essener Geschichte kaum bekannt sein dürfte.
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Bilderpaare: Essens nördliche Innenstadt früher und heute
Unsere Spezialseite zur Essener Stadtgeschichte mit zahlreichen historischen Fotos finden sie hier.