Essen-Altendorf. . Die Hüttmannschule in Altendorf lässt ihr Niederschlagswasser in den Niederfeldsee rauschen. Dafür vergibt Emschergenossenschaft ein „Wasserzeichen“
Die Hüttmannschule in Altendorf darf sich mit dem „Wasserzeichen“ der Emschergenossenschaft schmücken. Denn die Grundschule an der Grieperstraße lässt ihr Regenwasser, das auf das Schulgebäude, die Sporthalle und den Schulhof prasselt, in den Niederfeldsee rauschen. Die Auszeichnung übergab am Dienstag Emanuel Grün, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft, an Umweltdezernentin Simone Raskob und Rektorin Barbara Linden.
Schon bei der Planung des Niederfeldsees stand fest: Wasser bekommt er nicht von der Seite, also durch einen Bachzulauf, sondern nur von unten, also Grundwasser, und von oben, sprich von den Dächern der umliegenden neuen Allbau-Gebäude. Jetzt hat die Emschergenossenschaft gemeinsam mit der Stadt eine weitere Quelle erschlossen. Künftig fließen alle Niederschläge, die auf die 9000 Quadratmeter große Schulfläche fallen, durch einen gesonderten Kanal in den schmucken, etwa 300 Meter entfernt liegenden See.
Dafür ist im vergangenen Jahr ein neuer Kanal durch die Grieperstraße gebaut worden, der in den See mündet. Dass pro Jahr etwa 9 Millionen Liter Wasser durchfließen, wird kein Seebesucher spüren, denn der Kanal und die Einleitung sind nicht zu sehen.
Rektorin Barbara Linden und ihr Kollegium haben die Schulkinder im Unterricht auf das ökologische Projekt eingestimmt. Mit 100 blauen Kugeln, die symbolisch für Wassertropfen standen, empfingen sie Umweltdezernentin Simone Raskob und Emanuel Grün auf dem Schulhof, auf dem drei schmucklose Gullys das Wasser aufnehmen.
Abwassergebühren sinken
Für die Stadt lohnt sich der Aufwand ebenso wie für Haus- und Grundbesitzer, denn ihre Abwassergebühren sinken. Außerdem können neue Kanäle eine Nummer kleiner gebaut werden, weil sie nicht mehr reines und schmutziges Wasser zusammen aufnehmen müssen. Die Stadt hat, wie viele andere Kommunen auch, mit der Emschergenossenschaft eine „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ geschlossen, in der sie sich verpflichtet, die Abflüsse in die Kanalisation innerhalb von 15 Jahren um 15 Prozent zu senken.
Claudia Köllner vom städtischen Grund- und Regenwassermanagement kündigt ein weiteres Projekt an: Bereits im kommenden Jahr werde das Wasser aus den Becken im Uni-Viertel direkt in die neue Berne abgeleitet. „Bisher verschwindet das von den Dächern in die Becken fließende Wasser im Mischkanal. Jetzt schließen wir die Lücke.“ Auch der Neubau der Gustav-Heinemann-Gesamtschule wird, was das Regenwasser betrifft, sofort von der städtischen Kanalisation abgekoppelt.