Essener Osten. . Streifzüge von Ordnungsamt und Polizei konzentrieren sich auf die Innenstadt. Bezirksvertreter sehen auch mehr Bedarf in den Quartieren.
- Ordnungsamt und Polizei rücken als Doppelstreife verstärkt in Innenstadt und Bereich um Willy-Brandt-Platz aus
- In Stadtteilen gibt es aber auch drängende Themen wie Vermüllung, Hundedreck und Sicherheit
- Bezirksbürgermeister hoffen, dass Quartiere nicht leer ausgehen, wenn Stadt Doppelstreife verstärkt
Achtlos weggeworfener Müll, Alkohol auf Spielplätzen und freilaufende Hunde in Parks: Diese Verstöße hat die Doppelstreife im Blick. Doch die Anzahl der Streifendienste sank im Vorjahr auf 933 Einsätze (-100), zudem ist die Streife immer seltener in den Stadtteilen unterwegs.
471 Mal rückten zwei städtische Mitarbeiter aus. 462 Mal waren es ein Ordnungsamtsmitarbeiter und ein Polizist. Beim Duo Stadt/Polizei hat sich der Schwerpunkt stark in die Innenstadt verlagert (siehe Infobox). Durch tägliche Einsätze im Umfeld des Szenetreffs Willy-Brandt-Platz haben sich laut Stadt die geleisteten Streifen in Außenbereichen erheblich reduziert. Die Bezirksvertreter aber sehen genau dort auch deutlichen Bedarf.
Platzverweise und Gefährdungsansprachen im Bezirk I
Im Bezirk VII und damit Stadtteilen wie Steele, Kray, Leithe, Horst und Freisenbruch ging es 2016 in vielen Fällen um aktuelle Beschwerden, aber auch um Sperrmüll, fehlende Hundesteuermarken und unangeleinte Hunde. Platzverweise, Identitätsfeststellung und Gefährdungsansprache gehörten zu häufigen Maßnahmen im Bezirk I, dazu zählen u.a. Ostviertel, Huttrop, Frillendorf und auch die Stadtmitte.
In diesen Quartieren ging es in rund 60 Fällen um abgemeldete Fahrzeuge im öffentlichen Verkehrsraum, fast ebenso oft um Notdurft. Etwa 160 Mal landete Müll nicht in Abfallbehältern. 102 Verursacher zahlten ein Verwarngeld, 17 erhielten eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit. 20 kamen mit mündlicher Belehrung davon.
„In den Stadtteilen gibt es Nachholbedarf“
Müll in Grünanlagen und auf dem Bürgersteig beschäftigt auch Gert Rimmasch (CDU) als stellvertretenden Bürgermeister im Bezirk I. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum er auf mehr Doppelstreifen für die Stadtteile hofft. Hundekot und uneinsichtige Halter, nennt er ein weiteres Beispiel, das zu Unmut führt – wie am Moltkeplatz. Bei allem Verständnis für Probleme in der Innenstadt („wahrscheinlich bräuchte man auch dort mehr Doppelstreifen“) und knappe personelle Ressourcen, dürften die Stadtteile nicht vergessen werden: „Es gibt Nachholbedarf.“
Als großes Thema in den Vororten sieht ebenso Gerd Hampel (SPD), Bürgermeister im Bezirk VII, die enorme Vermüllung. Es gebe aber einen weiteren wichtigen Aspekt, der mit der Doppelstreife aus Polizei und Ordnungsamt verbunden sei: „Diese Streifendienste vermitteln den Bürgern ein subjektives Sicherheitsgefühl.“ Zudem gebe es auch in den Stadtteilen eine Trinkerszene, die sie im Blick halten könnten – wie auf der Krayer Platte. Ob Kray, Frillendorf, Freisenbruch oder Horst, die Politiker setzen auf die Ankündigung der Stadt, die Doppelstreife verstärken zu wollen. Und dann, so fordern die Bezirksvertreter, müssen die Stadtteile ebenfalls profitieren: „Wir brauchen die Streifendienste auch hier.“
>>RÄUMLICHE VERLAGERUNG DER EINSÄTZE
In den vergangenen Jahren hat sich das Verhältnis von Stadtmitte und Stadtteilen bei den Präsenzstreifen von Polizei und Ordnungsamt auffallend verändert. Der Fokus liegt nun auf dem Innenstadtbereich, wo 75 Prozent dieser Doppelstreifen erfolgen.
Noch 2013 war das Duo 659 Mal in Stadtteilen und 317 Mal in der Stadtmitte unterwegs. Seit 2015 überwiegen die Einsätze in der City deutlich. Im Vorjahr rückte die Doppelstreife 347 Mal in die Innnestadt aus. 115 Streifendienste entfielen auf Stadtteile.