Essen. . Die Stadt Essen startet den „Aktionsplan Schulverpflegung“. Kinder sollen bei der Erstellung der Pläne für Schulessen künftig mitwirken können.
- Nach den Berichten über mangelnde Nachfrage hat die Stadt sich umgehört: Nicht überall läuft es mies
- Im Schnitt 75 warme Essen werden pro Schule täglich ausgegeben, hat eine Umfrage ergeben
- Auch am Bestellsystem und den Örtlichkeiten soll mancherorts gearbeitet werden
Die Stadt hat nach den Berichten über die schlechte Nachfrage beim Schulessen jetzt einen „Aktionsplan Schulverpflegung“ angekündigt. Die erste Maßnahme ist schon vollzogen worden: Die Stadt hat sämtliche Schulen um eine Einschätzung der Lage gebeten.
Das Ergebnis der Umfrage zeigt: Nicht überall ist die Lage so schlecht wie an der „Bockmühle“, Essens größter Gesamtschule. Dort werden, wie berichtet, sechs bis zehn warme Essen am Tag verkauft – bei rund 1500 Schülern.
Im Schnitt 75 Essen verkaufte pro Schule
Im Schulausschuss hat Dezernent Peter Renzel in dieser Woche die Resultate der Erhebung vorgestellt: Knapp 150 Schulen waren angeschrieben worden, 85 lieferten Antworten und damit ein einigermaßen aussagekräftiges Bild. Diese Schulen, bilanzierte Renzel, werden von insgesamt 17 Küchenbetreibern versorgt. Die städtische RGE, die im Zusammenhang mit der Bockmühle in der Kritik stand, ist nur einer von ihnen. Allerdings sind die Ganztagsschulen in der Regel dazu verpflichtet, Essen bei der RGE zu bestellen. Dem Vernehmen nach hat die Bockmühle vergeblich versucht, aus den RGE-Verträgen auszusteigen.
Statistisch gehen täglich 75 Essen an jeder Schule weg
Insgesamt gehen bei den 85 Schulen, die an der aktuellen Umfrage teilnahmen, täglich rund 6400 warme Essen über den Tisch – das sind statistisch 75 Essen pro Schule. An der Umfrage nahm die jeweils große Mehrheit der Real-, Förder- und Gesamtschulen sowie Gymnasien teil, außerdem etwa die Hälfte der Berufskollegs und Grundschulen im Stadtgebiet.
Stadt sieht „Notwendigkeiten zur Optimierung“
Zwar sehe man bei der Stadt auch „Notwendigkeiten zur Optimierung“, erklärte Renzel im Schulausschuss. So soll ein Kinderbeirat eingerichtet werden, der bei der Entwicklung von kindgerechten Speiseplänen mithelfe. Auch das örtliche Ambiente, so ist man sicher, habe viel Einfluss auf die Zahl der verkauften Essen. Und nicht zuletzt das Bestell-System sei ein wichtiger Faktor: An einigen Schulen - wie an der Bockmühle - müssen die Kinder umständlich einzelne Marken abstempeln. Besser haben es die Schulen mit Abo-System: Dort bietet die RGE auch Nudel- und Salatbuffets an.
Schulleiterin isst selbst in der Mensa
Ein positives Beispiel liefert das Gymnasium Überruhr: „Wir verkaufen rund 270 Essen am Tag, die Eltern der Kinder zahlen meist für ein Quartal im Voraus“, berichtet Schulleiterin Gabriele von Heymann. Marken, Stempelgeräte? Gibt es alles nicht. Die Schüler kreuzen vorher auf Plänen ihr Wunschgericht an. Die Schulleiterin selbst isst regelmäßig selbst in der Mensa, beteilige sich an der Aufsicht.
Noch vor dem Sommer soll der Aktionsplan ausgereift vorliegen.