Essen/Oberhausen. . Mit einer Explosion wollte der Oberhausener in Essen das Umfeld seiner Ex-Freundin treffen. Staatsanwältin: „Hausbewohner erheblich gefährdet.“
- Mutmaßlicher Bombenbastler von Stoppenberg sitzt seit Mittwochnachmittag in UNterscuhungshaft
- Oberhausener (31) hatte es vermutlich auf Anwohner abgesehen, den er für den aktuellen Partner seiner Ex-Freundin hält
- Amtsgericht sprach 2016 ein Annäherungsverbot gegen den Mann aus, an das er sich, so seine Ex-Freundin, nicht hielt
Der mutmaßliche Bombenbastler von Stoppenberg sitzt seit Mittwochnachmittag in Untersuchungshaft. Der 31-Jährige bestreitet den Vorwurf einer versuchten Sprengung, doch die Ermittler bleiben bei ihrer Theorie eines gezielten Nachstellens: Der Oberhausener, der eine brandgefährliche Rohrbombe gebaut und hinter einem Mehrfamilienhaus am Erlenkampsweg abgelegt haben soll, hatte es vermutlich auf einen Anwohner abgesehen, den er für aktuellen Lebenspartner seiner Ex-Freundin hielt.
Dies sagte Staatsanwältin Elke Hinterberg am Mittwochmittag, nachdem der Verdächtige einem Haftrichter vorgeführt worden war. Tatsächlich aber wohnt im Erlenkampsweg der Bruder der Freundin seiner früheren Lebenspartnerin, mit der der 31-Jährige eine gemeinsame Tochter hat. Mit einem geplanten Anschlag auf den Mann, den er für einen Konkurrenten hielt, habe er wohl auch vor allem seine Ex-Freundin treffen wollen, heißt es.
Vorwurf der Ex-Freundin: Verstöße gegen ein Annäherungsverbot
Dieses mögliche Rache-Motiv legt eine Akte der Duisburger Justiz nahe. Wie Hinterberg berichtete, gehe daraus hervor, dass das Amtsgericht Oberhausen im Juli des vergangenen Jahres bereits ein Annäherungsverbot gegen den Mann ausgesprochen hat. Der 31-Jährige musste sich seitdem von seiner früheren Freundin fernhalten, durfte sich ihr nur bis auf 20 Meter nähern.
Nach Aussagen des Opfers verstieß er mehrfach gegen diese Anordnung, zerstach zum Beispiel die Reifen des Autos seiner Verflossenen. Die Ex-Freundin, die ihren Namen nicht nennen will, sagte dieser Zeitung mit Blick auf den offensichtlich geplanten Bomben-Anschlag: „Ich kann mir nicht erklären, wie es so weit kommen konnte.“
Zwei Tage nach dem zufälligen Fund der Rohrbombe lässt Staatsanwätlin Hinterberg keinen Zweifel mehr aufkommen: „Die Bewohner der Häuser waren erheblich gefährdet.“ Fotos vom Tatort beweisen, dass die Sprengvorrichtung angezündet worden ist, aber glücklicherweise nicht explodierte. Welche Stoffe in der Rohrbombe verbaut wurden, ist nach wie vor offen. Die Untersuchungen des Landeskriminalamts sind nicht abgeschlossen. (j.m.)