Essen. . Nach der Zwangspause 2016 ziehen die Karnevalisten ausgelassen durch Rüttenscheid und das Südviertel. Polizei mit Rekordaufgebot passte auf.

• Rosenmontagszug in Rüttenscheid startete mit 25 Minuten Verspätung
• Städtische Mitarbeiter überprüften noch die letzten Festwagen auf ihre Verkehrstauglichkeit
• Dann wurde gefeiert. Ein Rekordaufgebot der Polizei kümmerte sich um die Sicherheit

Über zwei Jahre waren seit dem letzten Rosenmontagszug vergangen. Da konnten die Essener Karnevalsfans gestern auch noch die 25 Minuten Verspätung ertragen, mit denen sich die Narren und Jecken um 13.38 Uhr (statt wie um 13.11 Uhr mit Kanone der Essener Funken angekündigt) in Bewegung setzten. Die städtischen Mitarbeiter mussten auf dem Grugaplatz in Rüttenscheid noch die letzten Festwagen auf ihre Verkehrstauglichkeit überprüfen. „Sicherheit geht vor“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Kufen und kletterte, mit Dreispitz-Hut und Robe als Freibeuter verkleidet, auf den Wagen der Allbau AG.

Sicherheit stand mehr denn je im Fokus

Die Sicherheit stand am Rosenmontag mehr denn je im Fokus. Die Polizei hatte ein Rekord-Aufgebot mit mehreren hundert Beamten am Zug postiert, die teilweise mit Maschinenpistolen bewaffnet waren. Ein Dutzend Barrieren aus Großfahrzeugen blockierten Zufahrten zur Zugstrecke von der Gruga durch Rüttenscheid bis ins Südviertel. Außerdem behielt die Polizei den Lkw-Verkehr in der Stadt im Auge. Während des zweistündigen Umzugs blieb es aus Sicht der Polizei ruhig. Es gab keine besonderen Zwischenfälle.

Aus Sicht des Festkomitees Essener Karneval als Organisator war es am Zug erfreulich laut. Die Karnevalisten auf den 51 Festwagen und die begleitenden Gruppen machten nicht nur mächtig Stimmung. Sie hatten auch reichlich Bonbons, Popcorn, Stofftiere und sogar DVDs eingepackt und ließen alles durch die Luft fliegen. Die mehreren zehntausend Zuschauer aller Altersklassen am Straßenrand – es waren weniger als 2015 – gingen gut mit. Nach zwei Jahren Umzugspause hatte sich wohl Feierlaune in Essen angesammelt. Auch das Wetter spielte mit: Es war zwar bedeckt und etwas frisch, aber es blieb trocken.

Wolkenhimmel und etwas Sonne

Und als der Zug von der Rüttenscheider Straße in die Klarastraße abbog, schaute die Sonne durch die Wolken. „Super für alle heute“, freuten sich Prinz Oliver I. und Prinzessin Assindia Sandra II., die sich den Prinzenpaar-Wagen mit dem Vorjahrespaar Prinz André I. und Prinzessin Assindia Carolina I. teilten. „Wir hatten hier mächtig Spaß“, resümierte Oliver I. dann, bevor er zum zweiten Umzug nach Kupferdreh weiterzog.

In Rüttenscheid hatte er mit seiner Sandra II. das Duett „Essen is’ im Pott“ angestimmt, dessen Titel das Motto der Session ist. Während sich die Karnevalisten der Stadt auf ihren Wagen mit politischen Statements einmal mehr zurückhielten, ging ein Gruß an die Grüne Hauptstadt: „Der graue Dunst ist fott, Essen is’n Blumenpott.“

Rosenmontagsumzug Rüttenscheid

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