Wie Sanitäter den Karnevalsumzug in Rüttenscheid erlebten

Essen . Bastian Prittwitz und Stefan Weiser sind Sanitäter bei den Maltesern. Sie arbeiten ehrenamtlich und helfen beim Karnevalsumzug in Rüttenscheid

Der Rosenmontagsumzug in Rüttenscheid verlief aus Sicht der begleitenden Sanitäter friedlich
Bastian Prittwitz und Stefan Weiser feiern nicht mit. Sie sind ehrenamtliche Sanitäter
Die Motivation des Malteser-Duos : Sie sollen bedürftigen Menschen helfen

Bastian Prittwitz steht mit seinen Kollegen von den Maltesern in einer ruhigen Ecke an der Rüttenscheider Straße. Viel zu tun haben sie beim Rosenmontagszug nicht, die Lage ist entspannt.

Prittwitz kann sich auch an keinen Karnevalszug erinnern, an dem etwas Außergewöhnliches passiert ist. „Es passiert schon mal, dass Kinder im Getümmel verloren gehen. Aber einen wirklich denkwürdigen Karnevalseinsatz habe ich noch nicht erlebt“, sagt er.

Ruhiger Rosenmontagszug

Das kann Stefan Weiser, Leiter des Einsatzdienstes der Malteser, bestätigen. „Wir haben einen sehr ruhigen Rosenmontagszug, ohne Schlägereien oder ähnliche Vorfälle“, erklärt er. Es habe nur wenige Einsätze gegeben. Dabei seien überwiegend kleinere Verletzungen, wie Schürf- oder Schnittwunden behandelt worden.

Sanitäter-Einsatz statt Party

Prittwitz und seine Kollegen sind aus Gladbeck nach Rüttenscheid gekommen, um die Essener Kollegen zu unterstützen. In seiner kleinen Einheit wirkt der 23-jährige Prittwitz wie der Gruppenälteste.

Auffallend viele Sanitäter beim Rosenmontagszug sind sehr jung. Sie haben sich gegen die Karnevalsparty entschieden und verarzten stattdessen ehrenamtlich die feiernden Narren. „Ich möchte einfach was für andere Menschen tun“, erklärt Bastian Prittwitz seine Motivation.

Er ist ausgebildeter Rettungssanitäter und hat in diesem Beruf auch ein paar Jahre hauptamtlich gearbeitet. Mittlerweile bildet er Menschen aus, die ehrenamtlich als Sanitäter arbeiten möchten.

Rund 60 Sanitäter im Einsatz

Rosenmontagsumzug Rüttenscheid

Mehrere tausend Narren und Schaulustige feierten beim Rosenmontagszug durch Rüttenscheid mit. Mit etwa 20-minütiger Verspätung setzte sich der Zug um 13.30 Uhr in Bewegung. © Knut Vahlensieck

Der Rosenmontagszug am 27.2.2017 auf der Rüttenscheider Straße in Essen. Tausende säumten die Straßen und bewunderten die Festwagen. Foto: Knut Vahlensieck/Funke Foto Services © Knut Vahlensieck

Mehrere tausend Narren und Schaulustige feierten beim Rosenmontagszug durch Rüttenscheid mit. © Knut Vahlensieck

Vor dem Start, der sich von 13.11 Uhr bis etwa 13.30 Uhr verzögerte. © Thorsten Schabelon

Olympiasieger Max Hof (Kanu-Gemeinschaft Essen) als Pumuckl. © Thorsten Schabelon

Die Putzkolonne am Ende des Rüttenscheider Umzuges. © Thorsten Schabelon

Noch ein Promi obenauf: Moderator Mola Adebisi. © Thorsten Schabelon

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Auch Stefan Weiser arbeitet freiwillig auf dem Umzug. Er sei seit 40 Jahren Ehrenamtlicher bei den Maltesern und zum 35. Mal beim Essener Rosenmontagszug dabei. „Es ist in den Augen anderer vielleicht ein merkwürdiges Hobby, aber ich möchte den Bedürftigen helfen“, sagt er.

Mittlerweile koordiniert er die Einsätze und verschiebt Einheiten dorthin, wo sie gebraucht werden. „Heute sind bei uns rund 60 Menschen im Einsatz, nur acht davon sind hauptamtliche Rettungssanitäter“, erzählt er. Kleine Fußgruppen, wie die von Bastian Prittwitz, sind während des Zuges unterwegs, um schnell vor Ort sein zu können, falls doch etwas passiert.

Karneval ist immer etwas Besonderes

Verglichen mit anderen Straßenfesten sei Karneval immer etwas Besonderes, sagt Weiser. „Ein normales Fest bleibt an einer Stelle, der Karnevalszug bewegt sich über eine Strecke von mehreren Kilometern“.

Nach dem Zug leert sich die Rüttenscheider Straße. Viele bleiben aber noch an den Musikanlagen stehen. Der Dienst ist nach dem Umzug noch nicht vorbei. Etwa 1,5 Stunden lang geht die Party in Rüttenscheid, und damit auch die Arbeit von Bastian Prittwitz und Stefan Weiser weiter.