Grüne-Hauptstadt-Projekt „Methanol-Schiff“ wird teurer
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Essen. . Die Technische Aufsicht gibt grünes Licht für das Methanol-Schiff. Ab Juli soll es auf dem Baldeneysee fahren. Der Zeitplan ist ehrgeizig.
Bis der Bug des Methanol betriebenen Ökoschiffs Ruhrwasser durchpflügt, werden noch Monate vergehen. Schon jetzt steht fest: Das Vorzeigeprojekt der Grünen Hauptstadt wird teurer als geplant. Die Kosten für Umbau, Wartung und Zulassung des ausgeguckten Fahrgastschiffes „Inselstadt Ratzeburg“ erhöhen sich um 357.000 Euro auf rund zwei Millionen Euro. Tröstlich aus Sicht der Stadt: Großsponsor Innogy hat sich bereit erklärt, seinen Anteil von einer Million Euro auf 1,3 Millionen zu erhöhen.
900.000 Euro sind für den Kauf veranschlagt
Das Projekt hat inzwischen Fahrt aufgenommen. Die Weiße Flotte Baldeney hat die für eine vorläufige Zulassung notwendigen Gespräche mit der Untersuchungskommission der Wasserstraßen- und Schiffsverwaltung wie auch mit der „Det Norkse Veritas-Germanischer Lloyd“ geführt. Letztere achtet darauf, dass internationale Sicherheits- und Umweltstandards eingehalten werden. Einem Kauf des Motorschiffs stehe nichts mehr im Wege, heißt es. 900.000 Euro sind dafür veranschlagt.
Anfang März soll das Fahrgastschiff von seinem Liegeplatz bei Ratzeburg an den Rhein nach Mondorf transportiert werden, wo es in einer Werft umgebaut wird. Ausgerüstet wird das Schiff dort mit einem Elektromotor und einer Brennstoffzelle, die Strom aus Methanol gewinnt. Der Energieträger wiederum soll in einem zwei Mal zwei Meter großen Kraftwerk am Baldeneysee gewonnen werden, in dem der Luft Kohlendioxid entzogen und mit Hilfe von Wasser und Strom zu Methanol umgewandelt wird. Auch die Brennstoffzelle produziert umweltschädliches Kohlendioxid, aber nur so viel, wie vorher der Luft entzogen wurde.
„Grüne Hauptstadt“ trägt den kommunalen Kostenanteil
Für die RWE-Tochter ist das Methanol-Schiff ein Referenzprojekt für die Anwendung umweltfreundlicher Technologie zur Energiegewinnung. Der finanzielle Eigenanteil der Stadt wird aus Fördermitteln der Grünen Hauptstadt gedeckt. Da es sich um ein Forschungsprojekt handelt, sei nicht ausgeschlossen, dass die Kosten noch steigen, deshalb plant die Stadt einen Puffer in Höhe von 200 000 Euro ein.
Am 1. Juli soll das „Öko-Schiff“ am Baldeneysee ablegen. Allerdings gilt der Zeitplan als ehrgeizig. Nicht nur Runden auf dem See soll es drehen, sondern die „Isenburg“ ablösen. Mit dem alten Fährboot steuert die Weiße Flotte ab Mai als Naturerlebnis die Heisinger Aue an.
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