Essen. . Noch 2017 ist im Grugapark der Baustart für den Bauernhof geplant. Die erweiterte Tierhaltung soll vor allem Kinder und Familien begeistern.

  • Schon bisher gibt es im Grugapark zur Freude vieler Kinder einen Ponyhof und einer Tierhof, auf dem etwa Ziegen gehalten werden
  • Auf dem historischen Bauernhof mit Café sollen vor allem Haustierrassen gehalten werden, die vom Aussterben bedroht sind
  • Der Hof soll neben dem Pony-Gehege entstehen, Grundlage ist original erhaltene Fachwerk-Fassade im Stil des 17. Jahrhunderts

Kleine Großstadtgewächse sollen noch in diesem Jahr echte Farm-Luft im Grugapark schnuppern können: Der Weg ist endlich frei für den seit längerem geplanten historischen Bauernhof auf dem rund zwei Hektar großen Gelände zwischen Tier- und Ponyhof in der Nähe des Grugabads. In diesem Jahr wird ein Stallgebäude errichtet, im kommenden Jahr ein Bauern-Café entstehen, der das kulinarische Angebot im Grugapark abrunden soll.

Die Behinderteneinrichtung Franz-Sales-Haus will die Gastronomie integrativ betreiben. Menschen mit Handicaps werden Produkte des hauseigenen Biolandbetriebs „Klosterberghof“ vor den Augen der Besucher frisch zubereiten und verkaufen. Bauernhof und Café sind Teil eines auf zehn Jahre angelegten Entwicklungskonzepts, das den Park besonders für die wichtige Zielgruppe Familien mit Kindern attraktiver machen soll.

Kein Freilichtmuseum, sondern ein lebendiges Bildungsprojekt

Das Rechnungsprüfungsamt, das Bauordnungsamt und die Untere Landschaftsbehörde haben dem Projekt jetzt ihren Segen erteilt. Auch die Amtsveterinäre haben keine Einwände gegen die geplante Tierhaltung im Rahmen des millionenschweren Vorhabens.

Wie Ulrich Spie vom Vorstand des Stiftungsvereins Grugapark bereits im vergangenen Jahr deutlich machte, soll kein Gebäude mit nur ein paar Tieren drin entstehen, und auch kein Freilichtmuseum. Hinter einer historischen Fachwerkfassade findet sich künftig vielmehr nicht nur ein praxisnahes pädagogisches Konzept für Familien wieder, vielfältige Angebote gibt es auch für Schulen und Kitas. Thematisch eng angebunden wird das Ganze an die „Schule Natur“, dem schulbiologischen Zentrum des Parks, das Jahr für Jahr nach Angaben der Stadt von immerhin rund 45000 Kindern besucht wird.

Original Fachwerkfassade ist derzeit noch im Ruhrmuseum eingelagert

Für die kleinen Besucher biete der historische Bauernhof mit seiner originalen Fachwerk-Fassade im Stil des 17. Jahrhunderts, die derzeit noch im Ruhrmuseum eingelagert ist, einen hohen Erlebnis- und Informationswert. Davon ist die Grugapark-Leitung jedenfalls überzeugt. Angedacht sind schulische Angebote zum Naturverständnis, zur gesunden Ernährung, geschichtlichen Entwicklung des Ruhrgebiets, zur ökologischen Verantwortung und zum Erhalt des Kulturguts.

Wie viele Viecher sich künftig in dem neuen Ensemble tummeln können, steht noch nicht ganz fest. Geplant ist aber, vor allem vom Aussterben bedrohte Haustierrassen zu präsentieren, die der Grünen Lunge Essens neues Leben einhauchen sollen – etwa das bunte Bentheimer Schwein, das Coburger Fuchsschaf, die braune Harzer Ziege, das deutsche Lachshuhn oder die Pommernente. Eine Nachzucht der Tiere steht genauso auf dem Programm wie der Austausch anderer Einrichtungen in Deutschland, die sich dem Erhalt seltener heimischer Tiere verschrieben haben.

Nur für Kühe war kein Platz

Nur die Kuh wird den kleinen Besuchern dann doch nicht beweisen können, dass sie echte Milch geben kann: Der Stiftungsverein hat seine ursprünglichen Pläne für die Wiederkäuer verworfen, sagt Ulrich Spie, weil die Tiere nur als Herde artgerecht gehalten werden können. Das aber würde den Bauernhof aus allen Nähten platzen lassen

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