Essen. . Ein Umzug der Trinker-Szene kann nur funktionieren, wenn man die Betroffenen an den Plänen beteiligt. Das zeigt der Flop an der Hollestraße.

Dass die Suchthilfe ihr Klientel im Griff hat, beweist sie seit Jahren an der Hoffnungstraße: Groß waren die Bedenken, als der Druckraum eingerichtet wurde, gering sind bis heute die Beschwerden aus dem Umfeld. Die allermeisten der „Kunden“ halten sich an die strengen Spielregeln, die im und rund um das Drogenhilfezentrum gelten. Schon aus diesem Grund ist der angedachte Umzug der Trinker-Szene dorthin einen Versuch wert.

Ein Fehler darf sich nicht wiederholen

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Doch darf sich ein Fehler nicht wiederholen: Einen Standort wie an der Hollestraße zu schaffen, der trotz fünfstelliger Kosten floppte, weil er an den Bedürfnissen der Betroffenen vorbei geplant wurde. Bis heute fehlt ein Dach zum Unterstellen und eine Toilette, die von Frauen zu benutzen ist. Für die Szene gibt es also keinen Grund, den alten Treff zu verlassen, weil der neue nicht attraktiver ist.

Der Gangart des Ordnungsamtes mit der Ahndung jedweden Missverhaltens rund um den Willy-Brandt-Platz hat sich die Szene längst angepasst. So lange Kippen in Aschern ausgedrückt, leere Flaschen weggeräumt werden, müssen die Ordnungshüter tatenlos zusehen. Druck allein führt also nicht zum Erfolg. Deshalb sollten die Betroffenen beim neuen Konzept mitreden dürfen, damit es wirklich greift. Menschen muss man locken. Sie lassen sich nicht auf Knopfdruck steuern.