Essen-Fulerum. . Das Wohnungsunternehmen plant neue Stellflächen in der Siedlung rund um den Regenbogenweg – dafür soll eine große Gemeinschaftsfläche wegfallen.
Viele Mieter der Immeo-Siedlung in Fulerum fürchten um ihre Grünflächen: Um den zunehmenden Parkdruck in der Siedlung zu mildern, will das Wohnungsunternehmen an vier verschiedenen Standorten 27 Garagen und zusätzlich 19 Stellplätze bauen. Die Pläne betreffen auch eine große Wiese, die die Mietergemeinschaft für ihr jährliches Nachbarschaftsfest nutzt.
„Wir können nicht nachvollziehen, wie in einer kinderreichen Siedlung so viele Spielflächen, die bislang vom Verkehr völlig abgeschottet waren, vernichtet werden können“, sagt Norbert Müller vom Verein der Mieter-Interessenvereinigung, der sich rund um den Regenbogenweg für die Belange von rund 2000 Mietern in 584 Wohnungen einsetzt. „Immeo wirbt ja sogar gezielt um Familien mit dem Slogan, ,Stadtnah im Grünen’. Das wirkt bei den jetzt bekannt gewordenen Plänen wie Hohn“, sagt Mieter Thomas Gohr.
Mangelhafte Informationspolitik kritisiert
Wie seine anderen Mitstreiter kritisiert er auch die mangelhafte Informationspolitik von Immeo-Seite. So hatten zunächst Gerüchte vom Garagenbau in der Siedlung die Runde gemacht. Auf eine entsprechende Anfrage der Mieter vom 3. Januar kam erst am 25. Januar die Rückmeldung von Immeo, in der das Unternehmen die Baupläne bestätigte.
„Für einige von uns ist es besonders schlimm: Schauten sie vorher ins Grüne, müssen sie jetzt bald vor Garagenwände schauen“, bedauert auch Jürgen Bozian von der Interessenvereinigung, der hofft, Immeo noch alternative Flächen aufzeigen zu können. Von denen gebe es noch ausreichend, lasse sich etwa ein großer Parkplatz parallel zur Humboldtstraße doppelstöckig ausbauen, argumentieren die Mieter. Durch mehrere dezentrale Stellflächen werde der Charakter der Wohnanlage erhalten, schildert hingegen Immeo und begründet die Entscheidung auch mit möglichst kurzen Laufwegen vom Parkplatz bis zur Wohnung.
Immeo spricht von 25 Interessenten für Stellplätze
Nach Angaben des Immobilienunternehmens komme dieses Konzept bei den Bewohnern mehrheitlich gut an: „Seit vergangenem Freitag sind bereits 25 Anfragen zur Anmietung bzw. zum Tausch der Stellplätze bzw. Garagen innerhalb der Siedlung bei uns eingegangen“, heißt es.
Für den Gemeinschafts- und Festplatz suche man zurzeit eine alternative Fläche. Immeo hat auf Anfrage angekündigt, am 1. Februar bei einem Informationsgespräch alle offenen Fragen mit dem Mieterverein zu klären. Mit den Arbeiten, für die bereits eine Baugenehmigung vorliegt, soll ungeachtet dessen in Kürze begonnen werden.