Essen. . Die Deutsche Bank eröffnet im März in Essen ein neuartiges Beratungszentrum. Mit der Entscheidung gewinnt die Stadt über 100 neue Arbeitsplätze.
- Die Deutsche Bank eröffnet bundesweit acht regionale Beratungscenter, eines soll in Essen sitzen
- Mit der Entscheidung für Essen entstehen in der Stadt über 100 neue Arbeitsplätze
- Die Bankberater dort sollen die Kunden vor allem am Telefon, per Video oder Chat betreuen
Der Wirtschaftsstandort Essen profitiert vom laufenden Umbau und der Neuausrichtung der Deutschen Bank. Das Geldhaus wird im Rheinstahlhaus an der Kruppstraße ein regionales Beratungscenter eröffnen. Das gab Stefanie Heberling, Sprecherin der Geschäftsleitung in Essen, beim Neujahrsempfang der Deutschen Bank am Donnerstagabend bekannt. „Das wird ein sehr digital ausgerichtetes Beratungszentrum sein“, betonte sie. Über 100 Bankberater werden dort tätig sein.
Das Essener Beratungscenter ist eines von insgesamt acht im Bundesgebiet. Die beiden ersten sind in Berlin und Wuppertal bereits am Start. Die Eröffnung in Essen ist im März geplant. Von dort aus wird die Deutsche Bank künftig Privat- und Firmen-Kunden in der Stadt sowie der Region betreuen. Das Gebiet reicht von Düsseldorf über das Ruhrgebiet, Münsterland, den Niederrhein bis Bielefeld. Der Standort Essen sei wegen seiner zentralen Lage in der Region gewählt worden. Für das Rheinstahlhaus sprach die gute Anbindung an den ÖPNV und die Nähe zur Autobahn, hieß es.
Berater auch samstags erreichbar
Das regionale Beratungscenter sei ausdrücklich kein Callcenter, sondern es gehe um die Beratung von Kunden, die den Kontakt mit der Bank per Telefon, Video oder per Chat herstellen wollen. „Die Hälfte unserer Kunden kommen schon heute nur noch maximal einmal im Jahr in unsere Filialen“, sagte Stefanie Heberling. Immer mehr nutzten dagegen Online-Angebote der Bank oder suchen auf anderen Wegen den Kontakt. Die Mitarbeiter im Beratungscenter sind täglich bis 20 Uhr und auch am Samstag erreichbar und somit länger als zu gewöhnlichen Öffnungszeiten einer Bank-Filiale.
Stefanie Heberling betonte indes, dass Kunden auch in den Filialen weiter betreut werden. Künftig solle in allen Zweigstellen eine Beratung für Privatkunden angeboten werden.
Deutsche Bank beschäftigt in Essen bald über 1500 Mitarbeiter
Die bundesweit acht regionalen Beratungscenter sind aber auch Antwort auf die anstehenden Filialschließungen und somit auf den Rückzug aus der Fläche, den die Bank plant. Deutschlands größte Bank will im Laufe dieses Jahres bundesweit 188 Filialen schließen, allein 51 Standorte in NRW. Essen kam bei der Streichung noch vergleichsweise glimpflich davon. In der Stadt wird lediglich die Filiale in Kettwig geschlossen und die Kunden dann von Bredeney aus betreut. Insgesamt hat die Deutsche Bank in Essen dann noch neun Filialen. Viele Mitarbeiter, die durch die Filialschließungen ihren Arbeitsplatz verlieren, werden künftig in den Beratungscentern arbeiten.
Mit der Entscheidung für Essen als Standort wächst auch die Bedeutung der Deutschen Bank für den Wirtschaftsstandort. Neben dem klassischen Bankgeschäft mit über 300 Beschäftigten sitzt in Essen am Bismarckplatz seit 2010 das zentrale Servicecenter der Bank mit über 1100 Mitarbeitern.