Essen. . Warum das satte Plus beim Gehalt der Evag-Vorstände nicht in die Zeit passt

Die Fusion im öffentlichen Nahverkehr ist noch gar nicht vollzogen, da gibt’s für die Vorstände schon mal einen satten Aufschlag beim Gehalt. Allein das ist schon ein starkes Stück. Als Fahrgast der Evag, der morgens an der Haltestelle auf den Schienenersatzverkehr wartet, weil Straßenbahnen gar nicht fahren, kann man sich nur wundern. Das Geld wäre an anderer Stelle besser angelegt.

Dass Essen und Mülheim in Sachen Nahverkehr auf einem Gleis fahren und ihre Verkehrsbetriebe verschmelzen wollen, ist der richtige Weg. Das Signal aber, dass der Aufsichtsrat mit der üppigen Gehaltserhöhung sendet, ist das völlig falsche – nach außen wie nach Innen: 250 000 Euro für einen Geschäftsführer mögen in der Branche kein Ausreißer sein. Aber in Essen passt eine solche Summe nicht in die Zeit. Wie muss sich erst ein Bus- oder Straßenbahnfahrer fühlen, dem sie gerade das Jubiläumsgeld gestrichen haben?

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage sind das irritierende Nachrichten aus der Stadttöchter-Welt: Ein EVV-Prokurist verdient so viel wie sonst nur Geschäftsführer, für den Evag-Vorstand gibt’s 20 Prozent mehr. Das klingt nach Wasser predigen und Wein trinken.