Essen-Rüttenscheid. . In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe wurden 2016 genau 1000 Kinder zur Welt gebracht: So viele wie seit rund 30 Jahren nicht mehr.

Felix, der Name bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt so viel wie „der Glückliche“. Im Fall des Silvesterbabys Felix Altenbeck trifft der Wortsinn umso mehr zu: Mit seiner Geburt sind im Rüttenscheider Alfried-Krupp-Krankenhaus erstmals nach rund drei Jahrzehnten wieder 1000 Kinder zur Welt gekommen. Das macht nicht nur die Eltern Petra und Ralf Altenbeck sondern auch das Team der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe stolz.

Angesichts der vierstelligen Zahl sind die Mitarbeiter noch immer völlig aus dem Häuschen. „Das ist eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit und macht uns alle sehr glücklich“, sagt Chefärztin Regine Gätje, die 2012 die Leitung der Geburtshilfe übernahm. Seit rund 30 Jahren, schätzt Gätje, hätten in der 1912 gegründeten Klinik für Geburtshilfe nicht mehr so viele Kinder das Licht der Welt erblickt.

Verbessertes Angebot in der Vor- und Nachsorge

Zum Vergleich: Noch im Jahr 2008 zählte das Krupp-Krankenhaus 759 Geburten. Regine Gätje führt die kontinuierliche Steigerung auch auf den Ausbau der Angebote im Krupp-Krankenhaus zurück: „Natürlich werden insgesamt mehr Kinder geboren. Die Modernisierung unserer Wochenstation im vergangenen Jahr und das verbesserte Angebot in der Vor- und Nachsorge haben aber sicherlich auch zu diesem schönen Jahresabschluss geführt.“

Die leitende Hebamme Wenke Philipp, die seit 20 Jahren im Krupp-Krankenhaus tätig ist, weiß, wie wichtig die Rundum-Begleitung der Frauen geworden ist: „Wir bieten mittlerweile auch eine Still-Beratung an. Für viele Frauen ist das Thema neu, da sie in ihrer Familie damit nicht in Berührung gekommen sind und das Wissen darum im Gegensatz zu früheren Generationen nicht mehr weitergegeben wird.“

Nicht zuletzt sei die Geburt insgesamt individueller geworden. „Die Kinder kommen noch genauso auf die Welt wie immer. Allerdings wird heute mehr auf die Bedürfnisse der Mutter eingegangen“, weiß auch Regine Gätje. Dabei werden die Frauen über einen längeren Zeitraum begleitet: Angefangen von Vorbereitungskursen wie Wassergymnastik und Yoga während der Schwangerschaft bis hin zur Geburtsnachsorge durch die Beleghebammen soll so eine Rundum-Betreuung gewährleistet werden.

31 Hebammen arbeiten für die Klinik

Letzteren Bereich will die Klinik für Geburtshilfe sogar noch ausbauen, freut sich Wenke Philipp: „Wir besetzen drei bis vier Stellen neu, damit wir die Betreuung nach der Geburt intensivieren können.“ Als Besonderheit „leistet“ sich das Krupp-Krankenhaus noch 16 fest angestellte Hebammen, 15 sogenannte Beleg-Hebammen sind als Selbstständige im Krankenhaus tätig.

Mit dem Anstieg der Geburtenzahlen werde auch das Personal weiter ausgebaut, sagt Chefärztin Regine Gätje: „Die Finanzierung einer eigenen Geburtshilfe ist schwierig. Umso mehr freut uns, dass das Krupp-Krankenhaus unsere Abteilung unterstützt.“ Ihr Wunsch für das noch junge Jahr 2017? Die Zahl aus dem vergangenen Jahr zu halten – oder sogar noch zu toppen. „Dafür tun wir auch im Team eine Menge“, sagt Hebamme Wenke Philipp und lächelt: „Einige unserer Assistenzärztinnen und Hebammen erwarten in diesem Jahr selbst ein Kind.“