Essen-Südviertel. . Auf der Richard-Wagner-Straße wurden Hecken beseitigt, um Stauden für die Grüne Hauptstadt einzusetzen. Das gefällt nicht allen Anwohnern.

  • Zur Grünen Hauptstadt sollen auf den Hauptverkehrsachsen tausende Stauden und Tulpen blühen
  • Auf dem Mittelstreifen der Richard-Wagner-Straße wurde dafür nun allerdings ein Kirschlorbeeren beseitigt
  • Anwohnerin und EBB-Politikerin Dagmar Rode kritisiert das nun als Mittel-Verschwendung

Um Stauden für die Grüne Hauptstadt zu pflanzen, hat Grün und Gruga zahlreiche Kirschlorbeer-Hecken auf dem Mittelstreifen der Richard-Wagner-Straße gerodet. Anwohnerin Dagmar Rode, die für das Essener Bürgerbündnis (EBB) im Kulturausschuss sitzt, hat dafür kein Verständnis. „Das ist ganz großer Quatsch. Die Bepflanzung wäre an anderer Stelle sicherlich sinnvoller gewesen“, sagt sie.

Gleichzeitig erinnert die Politikerin an die Geschichte der Hecke, die vor allem auf Bürgerbestreben hin gepflanzt worden sei: „Als der Mittelstreifen noch eine Rasenfläche war, sind viele Schüler über die Straße gerannt, um ihren Bus noch zu erwischen. Aus diesem Grund haben wir uns mit einigen Anwohnern für die Hecke eingesetzt. Diese nur wenige Jahre später wieder zu roden, halte ich für Geldverschwendung“, sagt Dagmar Rode.

Projekt kostet insgesamt rund 590 000 Euro

Die vor wenigen Tagen abgeschlossene Rodungs- und Pflanz-Aktion ist Bestandteil des Teilprojekts „Nachhaltige Staudenpflanzungen“, das zur Grünen Hauptstadt 2017 aufgelegt wurde. Der Schwerpunkt der auffälligen Pflanzungen liegt dabei auf dem Innenstadtring. Zusätzlich sollen acht Hauptverkehrsachsen und wichtige Einfallstore zur Stadt mit sogenannten „Staudenbändern“ versehen werden.

Insgesamt wurden dafür 15 000 Stauden und 35 000 Blumenzwiebeln eingesetzt, die im nächsten Jahr in erster Blüte bestaunt werden können. Für das Projekt werden insgesamt 590 000 Euro bereit gestellt, ein Großteil wird über Zuwendungen des Landes finanziert, die Restmittel von 118 000 Euro werden aus dem Topf der Grünen Hauptstadt finanziert.

Essen: Grüne Hauptstadt Europas 2017Eckhard Spengler, Sprecher von Grün und Gruga, kann die Kritik nicht nachvollziehen. So seien Staudenpflanzungen an der Kreuzung zwischen Richard-Wagner- und Rellinghauser Straße eine deutliche optische Aufwertung. „Es gibt auch andere Stimmen in dem Quartier, die eine solche Neubepflanzung begrüßen“, sagt Spengler. Auch der Pflegeaufwand und die damit verbundenen Kosten seien nicht intensiver als vorher.

Acht Straßen mit Blumenschmuck

Dagmar Rode hätte sich eine Verwendung an anderer Stelle gewünscht: „Da fallen mir andere viel befahrene Ecken ein, die eine optische Aufwertung nötiger gehabt hätten.“

Neben den beiden Kreuzungen der Richard-Wagner-Straße zur Eleonora- und Rellinghauser Straße sollen noch die Schwanhildenstraße, die Bottroper Straße, die Wickenburgstraße, der Stadtwaldplatz sowie die Kreuzungen Aktien-/Frintroper Straße und Alfred-/Norbertstraße mit Blumenschmuck in Szene gesetzt werden.