Essen. . An 40 Orten sollen Besucher 2017 einen Eindruck von Essen gewinnen, den viele so wohl nicht erwarten würden. Was es alles zu sehen gibt.
- „Essens Aussichten“ bietet rund 40 verschiedene Perspektiven auf die Grüne Hauptstadt
- Stadt will Besuchern vor Augen führen, wie sehr sich die Industriestadt verändert hat
- Land fördert Projekt mit 350 000 Euro. Standorte sind „natürliche Orte“ – bis auf einen
Alle reden über die „Ela-Plattform“ im Schellenberger Wald. Die umstrittene Stahlkonstruktion ist jedoch nur einer von rund 40 Aussichtspunkten, die Grün und Gruga im Jahr der Grünen Hauptstadt 2017 eröffnen will.
„Essens Aussichten“ heißt das Projekt, mit dem die Stadt Besuchern vor Augen führen möchte, wie die einstige Industriestadt sich in den vergangenen drei Jahrzehnten zur drittgrünsten Stadt Deutschlands gewandelt hat. „Auch deshalb hat Brüssel uns ausgesucht“, sagt Umweltdezernentin Simone Raskob.
„Essens Aussichten“ ist, wie Raskob betont, eines der Leitprojekte des Grünen-Hauptstadtjahres und als solches ein wichtiger Programmpunkt für 2017. Für das Landesministerium für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung sei es wichtiger Bestandteil seines finanziellen Engagements; 350 000 Euro sind dem Land „Essens Aussichten wert“.
72 potenzielle Standorte, die als Aussichtspunkte in Frage kommen, hat Grün und Gruga überprüft. Etwa 40 werden übrig bleiben, sagt Amtsleiter Hans-Joachim Augustin.
Bekannte Landmarken sind darunter wie die Schurenbachhalde in Altenessen oder der Mechtenberg in Kray, verwunschene Orte wie die Korte-Klippe über dem Baldeneysee, aber auch Orte mit Weitsichtgarantie, die nicht gleich jedem spontan einfallen dürften, wie die Grünanlage an der Münstermannstraße in Gerschede. Von dort aus eröffnet sich der Blick übers Emschertal.
„Wir haben keine neuen Aussichten erfunden“, sagt Hans-Joachim Augustin. Einzig die umstrittene Ela-Plattform unweit der Heisinger Straße wäre ein künstlicher Ort, so sie denn gebaut wird. Sollte die Politik zustimmen und die obere Landschaftsbehörde die notwendige Befreiung erteilen, die der Landschaftsbeirat dem Projekt verweigert hat, wird die Stahlkonstruktion bis zum Sommer errichtet. Weder Bäume noch Sträucher müssten dafür entfernt werden, betont Augustin.
Eine App bietet Orientierungshilfe
Bei allen anderen handele sich um natürliche Orte, die immer schon da waren, die aber zum Teil in Vergessenheit geraten sind. Nicht zuletzt, weil die Aussicht über die Jahrzehnte schlicht zugewachsen ist und erst einmal wieder freigeschnitten werden muss. Augustin spricht von behutsamen Eingriffen in die Natur. Immerhin 50 000 Euro fließen aus dem Fördertopf in diese Form der „Grünpflege“.
An allen Standorten werden Beton-Stelen, hergestellt aus wiederverwertetem Material, aufgestellt, an denen sich nicht nur das Grüne-Hauptstadt-Logo findet, sondern auch ein QR-Code. Mit dessen Hilfe können Besucher sich die wichtigsten Informationen über den Standort, und das, was sie von dort aus sehen, über ihr Smartphone abrufen. Infos über alle Standorte nebst Orientierungshilfen gibt es 2017 über eine eigene App für das Handy.
>> 31 AUSSICHTSPUNKTE SIND AUSGEGUCKT