Essen. Trotz einer Neu-Ausrichtung des Stadtfestes „Essen.Original” sollen weiter junge Bands aus der Region auftreten.
Politiker von Jugendhilfe- und Kulturausschuss beauftragen die Verwaltung, ein entsprechendes Konzept zu erstellen.
Wie berichtet, soll sich die nächste Ausgabe von „Essen.Original” (geplanter Termin: letztes August-Wochenende) erstmals an ein Publikum „30 plus” richten. Die „Hip Hop Stage” und die „Young Stage” in der nördlichen Innenstadt soll es künftig nicht mehr geben. Statt insgesamt zehn Schauplätzen soll es nur noch vier große Musikbereiche in der City geben.
Förderung junger Musiker
Grund: Die Kosten von „Essen.Original” sind in den vergangenen Jahren aus dem Ruder gelaufen. Das Defizit sei in den vergangenen Jahren auf auf bis zu 50 000 Euro pro Fest angewachsen, berichtete Carsten Hein, Sprecher des Veranstalters EMG (Essen Marketing Gesellschaft). Besonders kostenintensiv sei das Sicherheitspersonal: Im vergangenen Jahr gab es erstmals ein Glasflaschen-Verbot. Entsprechend wurde jeder Besucher kontrolliert. Allein das habe nach Angaben von Hein etwa 30 000 Euro gekostet. Auch die Reinigungskosten seien im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Gleichzeitig haben sich mehrere Sponsoren von „Essen.Original” verabschiedet – das Fest in diesem Jahr muss mit deutlich weniger Geld auskommen. Verhandlungen würden nach Angaben von Hein aber noch laufen.
So könnte das Neu-Konzept von „Essen.Original” für junge Musiker aussehen: Auf einer zentralen Bühne – möglicher Ort: der Hirschlandplatz – sollen alle Institutionen, die in Essen systematisch die Rockmusik fördern, Auftritte möglich machen. Das wären die Sparkasse Essen, die Folkwang-Musikschule sowie die verschiedenen städtischen Jugendeinrichtungen. Auch lokale Hiphop-Bands sollen noch die Möglichkeit zum Auftritt bekommen, auch wenn an eine überregional relevante „Hip Hop Stage” wie in den Vorjahren nicht mehr zu denken ist. So sorgte 2007 der Auftritt der Berliner Multikulti-Reggae-Formation „Culcha Candela” für Furore.
An der Neu-Konzeption beteiligt ist – neben der Verwaltung und Essen Marketing – der „Arbeitskreis Jugend” (AKJ). Der Arbeitskreis hatte gleich nach Bekanntwerden der neuen Pläne Kritik geübt. 90 000 Menschen würden so ausgegrenzt, hieß es.
Das Stadtfest „Essen.Original” zieht Jahr für Jahr etwa 200 000 Besucher an.