Essen. Bei der Bergung untersuchten die Experten Vergaser und Treibstofftanks. Das offizielle Ergebnis wird erst nach Wochen vorliegen. Zwei Tage nach der Notlandung einer mit vier Personen besetzten Piper am Berthold-Beitz-Boulevard ist das Flugzeug am Nachmittag geborgen worden.
Experten der Bundesanstalt für Flugunfalluntersuchungen (BFU) und des Kommissariates 11 haben die Bruchlandung rekonstruiert und Motorteile sichergestellt. Die Untersuchungen auf einen technischen Defekt werden noch vier bis sechs Wochen dauern. Doch der Verdacht verdichtet sich: Spritmangel war wohl die Unfallursache. Weitere Untersuchungen in Labors müssen jetzt zeigen, ob ein Leck im Treibstoffsystem den Treibstoffmangel verursacht haben könnte oder ein Pilotenfehler vorliegt.
Die Landung am Montag Abend ist rekonstruiert und durch Schleifspuren dokumentiert. Die sechssitzige Piper (Baujahr 2003) ist aus Westen über Altendorf eingeschwebt und hat mit einem Tempo von rund 100 Stundenkilometern auf der Trasse des Berthold-Beitz-Boulevards aufgesetzt. Beim Ausrollen und Bremsen hat sich der 48-jährige Pilot zum Abschwenken auf unbefestigten Boden entschieden, weil er den Baubuden in Höhe der Krupp Hauptverwaltung zu nahe kam und befürchtete, Bauarbeiter könnten auf die Trasse laufen.
Der Rest des Bremsweges hätte offenkundig in einer sanften Kurve auslaufen können. Doch die Maschine erwies sich auf dem holprigen Untergrund als nicht mehr steuerbar und hoppelte geradeaus. Beim ersten Graben brach das Fahrwerk weg. Zu diesem Zeitpunkt, schätzt der Pilot, hatte er die Maschine auf Tempo 25 abgebremst. Eine Straßentrasse überquerte die Maschine auf dem Rumpf. Im zweiten Graben, wenige Meter dahinter, blieb sie dann in einem Erdwall stecken. Mit einem Baukran holten sie Mitarbeiter einer Flugtechnikfirma aus dem Graben.