Essen. . Derzeit staut sich der Verkehr im Norden noch stärker als sonst. Es gibt erst 150 Meter vor der A42 einen Hinweis, dass die Straße gesperrt ist.

Zuerst die gute Nachricht: Ab Freitagmorgen wird die Abbiegespur von der B 224/Gladbecker Straße auf die A 42/Emscherschnellweg in Fahrtrichtung Dortmund – zumindest einspurig – wieder freigegeben. Das zumindest hat der Landesbetrieb Straßen NRW gestern angekündigt. In dieser Woche hatte es zahlreiche Klagen über die verstopften Straßen im Essener Norden gegeben.

So berichtete etwa Sabine Föhr auf Facebook: „Habe aus dem Hafengebiet 45 Minuten nach Altenessen zur Heßlerstraße gebraucht; gestern gegen vier... echt nicht mehr schön.“ Und Sarah Lerkend findet: „Das kann nicht so bleiben, da müsste die Stadt zumindest Umleitungsschilder anbringen.“

Ursache der massiven Staus: Bauarbeiten im Autobahnkreuz

Ursache der massiven Staus besonders im Berufsverkehr sind die Bauarbeiten im Autobahnkreuz Essen-Nord. Seit dem Sommer erneuert Straßen NRW hier die Brücken, die Schutzeinrichtungen am Straßenrand, die Entwässerung und verlegt zudem neue Kabel.

In dieser Woche musste deshalb die Abbiegespur vor der B 224 in Richtung Gelsenkirchen/Dortmund komplett gesperrt werden. Doch einen ersten Hinweis darauf fanden die Kraftfahrer, die aus der Essener Innenstadt nach Norden fuhren, erst 150 (!) Meter vor dem Autobahnkreuz. „Wenn man vorher gewarnt würde, könnte man ja noch über Altenessen zur anderen Anschlussstelle fahren“, findet Pendler Thomas Lau, der in Holsterhausen arbeitet. „So aber werden die Leute Richtung Bottrop geleitet. Bei dem starken Verkehr ist dann alles dicht.“ Um nach Hause in Marl zu kommen, benötigt Lau derzeit „nicht unter einer Stunde“ – für 40 Kilometer.

Unverständlich auch, dass noch auf der Johanneskirchestraße, also der letzten Einmündung vor dem Autobahnkreuz, die Kraftfahrer in Richtung Dortmund geschickt werden. Erst unmittelbar nach dem Abbiegen finden sie den lapidaren Hinweis auf die Sperrung.

Nächste Sperrung ab 5. Dezember

Peter Beiske, Leiter der zuständigen Straßen-NRW-Niederlassung in Bochum, kann sich die fehlenden Hinweise auf die Sperrung nicht erklären. „Das ist sehr untypisch. Unser Standard ist, wenn wir etwas sperren, kündigen wir es auch rechtzeitig an, und zwar mit Datum, rotem Punkt und Umleitungsschildern.“

Die massiven Staus – auch auf den innerstädtischen Straßen – haben die Behörde nun veranlasst, kurzfristig wieder das Abbiegen in Richtung Osten zu ermöglichen.

Trotz dieses Hoffnungsschimmers bedeutet das aber noch keine Entwarnung. Denn die nächste Sperrung wartet schon. Von Montag, 5. Dezember, an wird die Verbindung vom Emscherschnellweg aus Richtung Dortmund auf die B 224 in Richtung Essen komplett gesperrt. „Das ist ja nur für eine Woche“, sagt Peter Beiske mit einem Anflug von Galgenhumor. Wohl wissend, dass die andere Fahrtrichtung im kommenden Jahr dran ist.

Essen-Nord: Brücken-Schäden viel größer als angenommen

  • Wie an so vielen Baustellen hat sich auch im Autobahnkreuz Essen-Nord gezeigt, dass die Schäden an den Brücken viel größer sind als ursprünglich angenommen.
  • Deshalb verzögert sich das Ende der Sanierungsarbeiten auch bis in den kommenden Sommer. Bis dahin ist mit weiteren Störungen zu rechnen.