Essen. . Zwischen dem Dreieck Essen-Ost und Frillendorf kracht es besonders häufig. Warum der Abschnitt so gefährlich ist – und wie er sicherer werden soll.

  • Autobahn-Abschnitt an der Anschlussstelle Frillendorf gilt als einer der gefährlichsten in der Region
  • Schon 45 Unfälle in diesem Jahr auf dem Autobahnkilometer hinter Essen-Ost
  • Am häufigsten kracht es, weil Autofahrer sich von der A 52 kommend auf der A 40 einfädeln müssen

Die Karambolage auf der A 40 am Montagabend war der schwerste Unfall einer ganzen Crash-Serie zwischen dem Dreieck Essen-Ost und der Auffahrt Frillendorf in diesem Jahr. Die Polizei hat am Dienstag die Zahlen korrigiert und spricht inzwischen von sechs Leicht- und drei Schwerverletzten. Darunter war auch ein zehnjähriger Junge, der über Nacht im Krankenhaus bleiben musste.

Die Autobahnpolizei sieht nun in diesem A 40-Abschnitt (nur in Fahrtrichtung Bochum) erneut einen „Unfallhäufungspunkt“ und kündigt an, dass die Unfallkommission Lösungen suchen wird, die Gefahrenstelle zu beseitigen. Seit Januar krachte es auf dem Kilometer hinter Essen-Ost schon 45-mal, sechs Menschen wurden schwer verletzt. In dieser Statistik ist die aktuelle Karambolage noch gar nicht berücksichtigt. Im gesamten Vorjahr gab es dort 48 Unfälle mit zwei Verletzten.

Zum Zeitpunkt der Kollisionen Stop-and-Go-Verkehr auf der A 40

Am Montagabend war es nass und dunkel. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Autobahnpolizei herrschte zum Zeitpunkt der Kollisionen Stop-and-Go-Verkehr auf der A 40. Dabei sah ein 64-jähriger Autofahrer aus Holzwickede das Stauende zu spät und prallte auf das vordere Auto.

Ob die vier nachfolgenden Autofahrer, die ebenfalls auffuhren, nicht auf ausreichenden Sicherheitsabstand geachtet hatten, ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen.

Essen Ost A40 Unfall

Acht Fahrzeuge wurden ineinandergeschoben. Die Feuerwehr musste mit 75 Einsatzkräften ausrücken. Erst gegen 21.35 Uhr wurde die Autobahn wieder freigegeben.

Verkehr auf dem Ruhrschnellweg ist oft schneller

Dieser Auffahrunfall sei dabei gar nicht typisch für das Dreieck, erklärt der Sprecher der Autobahnpolizei Düsseldorf, Markus Niesczery.

Am häufigsten kracht es dort, weil die Autofahrer, die von der A 52 auf die A 40 wollen, sich in die rechte Spur der A 40 einfädeln müssen. Genau dort wollen aber viele Pkw- und Lkw-Fahrer, die auf der A 40 unterwegs sind, von der mittleren auf die rechte Spur wechseln. „Das ist wegen des Rechtsfahrgebotes auch ein ganz normales Verhalten“, betont Niesczery.

Für Mario Korte, Abteilungsleiter, bei Straßen NRW, kommt erschwerend hinzu, dass während der Rushhour der Verkehr von der A 52 auf den Ruhrschnellweg stockt, während die Fahrzeuge auf der A 40 oft schneller sind.

Korte: „Es gibt Verflechtungsprobleme. Die Situation ist nicht komplett entschärft.“

Ausbau der Auffahrt von der A 52 auf die A 40 verzögert sich

Zwar erhoffte man sich einen besseren Verkehrsfluss, nachdem Anfang 2015 die alte Abfahrt Frillendorf-Süd geschlossen wurde. Doch all das reicht offenbar nicht aus. Weitere Erleichterung bringe erst die Sperrung der Auffahrt, so Korte. Die ist Ende 2018 geplant. Zuvor müsse in Gegenrichtung die Anschlussstelle Frillendorf-Nord fertig gestellt werden.

Den eigentlichen Durchbruch erwartet Straßen NRW mit einer zwei- statt einspurigen Einfädelung von der A 52 auf die A 40. Eigentlich war der Ausbau für 2017 geplant. „Aber wir sind erst in der Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens“, sagt Korte.

Selbst wenn alles glatt läuft, könnte erst in zwei Jahren der Bau starten, für den mindestens ein Haus an der Hucharder Straße abgerissen werden müsste.