Essen. Nach dem Tod eines Mannes in einer Essener Bank hat sich Ruhrbischof Overbeck eingeschaltet: Eine Gesellschaft ohne Barmherzigkeit sei unvorstellbar.
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat sich bestürzt über den Fall eines zusammengebrochenen alten Mannes geäußert, der im Vorraum einer Bank von vier Kunden ignoriert wurde. "Mir geht dieser tragische Fall von unterlassener Hilfeleistung sehr nahe", teilte der katholische Bischof am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mit. "Ich glaube ganz fest, dass ohne echte Barmherzigkeit keine Gesellschaft letztlich existieren kann." Wenn eher eingegriffen worden wäre, hätte der Tod des Mannes möglicherweise verhindert werden können.
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Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) äußerte sich gegenüber der dpa "nachdenklich und betroffen zugleich". "Statt einen Rettungswagen oder die Polizei zu alarmieren, wird notwendige Hilfe unterlassen", kritisierte er.
Die Essener Polizei sucht unterdessen weiter nach den vier Bankkunden, die dem 82 Jahre alten Rentner nicht geholfen hatten und dabei von Überwachungskameras gefilmt worden waren. Erst der fünfte Kunde wählte den Notruf. Der Mann starb später im Krankenhaus. (dpa)