Essen. . Schon vor Bekanntwerden der Sex-Attacken hatten die Behörden in diesem Jahr geplant, das Stadtfest stärker zu kontrollieren. 150 000 Gäste kamen.

• Gäste blieben weitgehend gelassen. Vereinzelt wurden Besucher abgetastet.
• Besondere Stimmung herrschte bei den lokalen Künstlern des Programms „Essenz. Rock dein’ Block“
• Dass in diesem Jahr sichtbar mehr Polizei unterwegs war, fanden die Gäste gut

Das 21. Stadtfest „Essen Original“ stand mit seinen Sicherheitsvorkehrungen, die mit bis zu 110 eingesetzten Ordnern groß waren wie nie, unter schwierigen Vorzeichen. Dennoch strömten von Freitag bis Sonntag mindestens 150 000 Besucher in die Innenstadt und nahmen den Eindruck mit nach Hause: Essens großes Stadtfest hat seinen Charakter als Happening für (fast) alle Generationen behalten.

„Nein, ich fühle mich überhaupt nicht unsicher. Ich bin mit meiner Tochter in den vergangenen Wochen auf vielen Festen unterwegs gewesen, theoretisch kann immer etwas passieren – aber praktisch?“, sagt Juliane Röhricht (31) aus dem Ostviertel. Sie hat es sich in der ruhigen Kinder-Ecke am Hirschlandplatz gemütlich gemacht, Töchterchen Stella (4) pendelt ständig zwischen buntem Spielebus und Kickertisch.

Fragt man an diesem Wochenende die Besucher nach ihrem Sicherheitsgefühl, so ähneln sich die Antworten ziemlich. Man lobt die doch deutlich sichtbare, starke Präsenz von Ordnungskräften. Angst vor Amokläufen haben die wenigsten. „Ich denke, die Sicherheitsstandards sind gut“, bemerkt Norbert Götte (61) aus Stadtwald, der zusammen mit seiner Frau Gerlinde (55) die leisen Töne von Jazz und Weltmusik am Kopstadtplatz bevorzugt. Gerlinde Götte stören eher die Begleiterscheinungen des Essen Original. „Früher wäre ich auch abends alleine die Kettwiger Straße heruntergelaufen. Aber mittlerweile gibt es dort doch zunehmend rüpelhaftes Verhalten einiger Besucher.“

Essen Original 2016: Tag 3

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Für die jüngeren Festival-Besucher ist die fast schon intime Newcomer-Bühne mit Amphi-Theater-Charme und zahlreichen Essener Nachwuchsbands am Flachsmarkt wie in jedem Jahr eines der Hauptmagneten. „Die machen die Musik noch mit Leidenschaft“, kommentiert Anna Lisa (17), die jedes Jahr aus Wermelskirchen nach Essen kommt. Mitgebracht hat sie diesmal Freund Felix (19) aus Hamburg, der zum ersten Mal beim Essen Original ist. „Das Ganze hier hat was und ist sehr abwechslungsreich“, kommentiert er. Auch die Beiden wollen sich nicht abhalten lassen, große Feiern in der Öffentlichkeit zu besuchen. „Sonst kann man ja nirgends mehr hingehen“, stellt Anna Lisa fest. In gewisser Hinsicht war sie Opfer der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. „Als ich vom Hauptbahnhof aus die Innenstadt betreten habe, wurde ich von einem männlichen Ordner abgetastet – und das geht gar nicht.“ Die Veranstalter von der Essen Marketing Gesellschaft (EMG) entschuldigen sich dafür.

Die sind mit ihrem Konzept weniger auf große Namen und Mainstream, sondern mehr auf Nischen wie Jazz und Weltmusik zu setzen, zufrieden. „Es kommen dadurch nicht weniger Leute, alle sechs Bühnen wurden vom Publikum super angenommen“, resümiert EMG-Geschäftsführer Dieter Groppe.

Essen Original 2016: Tag zwei

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Und so gab es in der Innenstadt viele verschiedene Höhepunkte zu erleben. Klar, Samstag-Headliner Seven begeisterte rund 6000 Zuschauer auf dem Kennedyplatz. Aber nicht viel weniger Zaungäste erlebten vorher den grandiosen Auftritt von rund 20 Teens aus dem Projekt „Essenz. Rock Dein’ Block“. Gegenseitig überboten sich die Mädels mit ihrem Gesang derart, das sich so mancher Zuschauer fragte, ob das Ganze vom Band gekommen ist – kam es nicht. Und die „schwarze Ecke“ rund um die Metal-Bühne am Turock gehörte stets zu den bestbesuchten Bereichen.

Essen Original 2016: Tag 1

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