Essen. . Die Polizei klärt die Bürger am Freitag auf dem Kennedyplatz über die Maschen der kriminellen Banden auf. Besonders gern schlagen sie im Gedränge zu.

Menschenmassen ziehen sie an wie das Licht die Motten: Taschendiebe lieben das Gedränge bei Großveranstaltungen und nutzen jede Unachtsamkeit ihrer Opfer skrupellos aus. Dass die bandenmäßig organisierten Kriminellen ihr Unwesen auch auf dem Stadtfest „Essen Original“ treiben werden, steht für die Polizei außer Frage. Im Rahmen der landesweiten Aktionswoche gegen die Langfinger klären Beamte der Essener Behörde deshalb heute zwischen 14 und 18 Uhr über die Arbeitsweise der Gauner auf und erklären den Bürgern, wie sie sich vor unliebsamen Überraschungen schützen können. Antworten gibt’s auf viele Fragen: Wie verhalte ich mich nach einem Taschendiebstahl oder wie reagiere ich, ohne mich selbst zu gefährden, wenn ich eine Tat beobachte?

Die Zahl der Delikte ist im vergangenen Jahr gestiegen

Grund genug gibt’s allemal für diese Aktion: In Essen sind die Deliktzahlen im ersten Halbjahr dieses Jahres erneut gestiegen. 1200 Mal langten Taschendiebe zu. Das sind in den ersten sechs Monaten 2016 rund 150 Fälle mehr, die der Polizei bekannt geworden sind, als im Vergleichszeitraum 2015. Im gesamten vergangenen Jahr gingen 2188 Taschendiebstähle in die örtliche Statistik ein. Erfreulicherweise stieg aber auch die Aufklärungsquote, sagt Polizeisprecher Peter Elke: von 3,7 auf 8 Prozent. Was nicht zuletzt daran lag, dass die Ermittlungskommission „Sheriff“ acht Kriminelle überführen konnte, auf deren Konto mehr als 100 Diebstähle gingen.

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Die Mitglieder der Bande agierten wie so viele ihrer Komplizen nie allein, sondern mindestens zu zweit. Sie bewegten sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln im ganzen Land und verübten schon auf der Anreise ins Ruhrgebiet und nach Essen Straftaten.

Typisch für Taschendiebe ist, dass sie häufig arbeitsteilig vorgehen. In scheinbar beiläufigen Situationen lenkt der eine das Opfer ab, der andere greift unbemerkt zu, bevor beide mit der Beute verschwinden – in den allermeisten Fällen unerkannt. (j.m.)