Essen. . Nach den sexuellen Übergriffen auf drei Minderjährige verspricht Oberbürgermeister Kufen mehr Sicherheit. Hausverbote schon bei geringsten Anlässen.
- Oberbürgermeister zieht aus den Übergriffen auf drei Mädchen im Grugabad Konsequenzen
- Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um Flüchtlinge aus städtischen Unterkünften
- 25 Hausverbote sind in der laufenden Saison allein im Grugabad verhängt worden
Oberbürgermeister Thomas Kufen zieht aus den sexuellen Übergriffen auf drei zwölf und 13 Jahre alte Mädchen im Grugabad Konsequenzen: Die täglich präsenten zehn Sicherheitskräfte werden aufgestockt und Hausverbote für alle städtischen Bäder schon bei geringsten Anlässen ausgesprochen.
Stadtspitze und Politik verurteilen die Übergriffe aufs Schärfste
Zudem prüfen die Sport- und Bäderbetriebe im Auftrag des OB, ob eine Videoüberwachung auf dem zigtausende Quadratmeter großen Bad-Areal ab der nächsten Saison für mehr Sicherheit sorgen könnte.
Stadtspitze und Politik haben die Fälle von mutmaßlichen sexuellem Missbrauch am Samstag und Sonntag in Essens größtem Freibad gestern auf das Schärfste verurteilt. „Alle Badegäste, vor allem Minderjährige, müssen in unseren Bädern sicher sein“, sagte der OB: „Dafür müssen und werden wir sorgen.“
Kosten und Aufwand für eine Videoüberwachung sind noch ungeklärt, doch zumindest die CDU-Fraktion macht bereits eine klare Ansage, die keine Zweifel an der Marschrichtung der Christdemokraten aufkommen lassen soll: „Es ist erforderlich, eine Videoüberwachung im Grugabad einzuführen“, sagt Fraktionschef Jörg Uhlenbruch unmissverständlich. Ein ähnliches Vorhaben wurde nach Zwischenfällen vor zwei Jahren schon einmal ins Auge gefasst, dann aber wieder verworfen, nicht zuletzt aus Kostengründen. Lieber wechselte man das Sicherheitspersonal komplett aus.
25 Hausverbote im Grugabad verhängt
Sportdezernent Andreas Bomheuer setzt zudem auf die Zivilcourage aller Badbesucher und appelliert daran, nicht tolerierbares Verhalten sofort zu melden. Die Mitarbeiter seien auch auf Hinweise angewiesen, um reagieren zu können. Nach den jüngsten Übergriffen konnte das Personal „unmittelbar und konsequent“ einschreiten. Wie berichtet, zogen Mitarbeiter die mutmaßlichen Täter schnell aus dem Verkehr und übergaben sie der Polizei, nachdem Badbesucher Alarm geschlagen hatten.
Jetzt sitzen zwei 20 und 24 Jahre alte Syrer wegen des Verdacht des sexuellen Missbrauchs in Untersuchungshaft. Gegen einen 33-jährigen Iraker wird wegen sexueller Nötigung ermittelt. Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich bei allen dreien um Flüchtlinge aus städtischen Unterkünften.
25 Hausverbote sind in der laufenden Saison allein im Grugabad verhängt worden. In den meisten Fällen nach körperlichen Auseinandersetzungen, Beleidigungen des Badpersonals oder auch weil Besucher auf das Gelände gelangten, ohne Eintritt zu bezahlen. Es sind vor allem Jugendliche, die immer mal wieder über die Stränge schlagen. Angesichts von über 100.000 Besuchern pro Saison halte sich die Zahl der Hausverbote allerdings in überschaubaren Grenzen, heißt es bei der Stadt. Bei den Übergriffen vom vergangenen Wochenende mit immerhin 11.000 Badegästen handele es sich um eine absolute Ausnahme.