Essen. Aus 35 Metern Höhe ist Christian Guth im Grugabad mit dem Hintern zuerst im Wasser aufgeschlagen. Jetzt hofft der 24-Jährige auf einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde - in der Kategorie "Höchste Arschbombe".

Ein 24-Jähriger aus Bayreuth ist am Sonntag im Grugabad aus 35 Metern Höhe ins Becken gesprungen und mit dem Hintern zuerst aufs Wasser geschlagen. Der Springer überlebte das Experiment ohne erkennbare Verletzungen. Jetzt hofft Christian Guth, gelernter Veranstaltungskaufmann, auf einen offiziellen Eintrag ins Guinness-Buch der Weltrekorde – in der Kategorie mit der saloppen Bezeichnung „Höchste Arschbombe”. Unmittelbar, nachdem er aus dem Wasser gestiegen war, gab er uns ein Interview.

Herr Guth, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Weltrekord. Wo tut es Ihnen jetzt am meisten weh?

Christian Guth. Foto: Arnold Rennemeyer
Christian Guth. Foto: Arnold Rennemeyer © WAZ FotoPool

Christian Guth: Danke. Die rechte Hälfte meines Hinterns brennt. Und meine Fußknöchel werden wohl leicht geprellt sein.

Warum?

Guth: Bei einer klassischen „Arschbombe”, bei der man die Beine anwinkelt und mit den Armen umschließt, bekommen die Füße den heftigsten Schlag beim Aufprall ab.

Deshalb tragen Sie Turnschuhe?

Guth: Ja. Unter der Fußsohle verlaufen Nervenbahnen, das wäre ohne Schuhe zu gefährlich.

Hatten Sie Angst vorher?

Guth: Nein. Aber Respekt.

Mal einen Mediziner vorher konsultiert? Was der so davon hält?

Guth: Ich bin mein eigener Medizinmann. Mein Vater ist Kunstturnlehrer, ich konnte eher den Purzelbaum vorwärts, als dass ich Laufen konnte. Ich war im Turnverein, bis ich 14 war, bin dann abgedriftet in die Fun-Sportarten – Klippenspringen, High-Diving und so.

Was bitte?

Guth: Klippenspringen – das sagt der Name ja schon. Von Felsen ins Wasser. Und High-Diving ist das Springen ins Wasser von hohen Gegenständen – von Brücken, Türmen, Kränen und so weiter.

Wieso heißt Ihr Sport offiziell „Splashdiving”? Ich denke, es geht um Arschbomben.

Guth: Den englischen Begriff kann man besser vermarkten.

Der 35-Meter-Sprung – was ist daran das Gefährlichste?

Guth: Nicht der Aufschlag aufs Wasser. Sondern der extrem kurze Bremsweg. Die Fluggeschwindigkeit beträgt mehr als 100 km/h, und dann bremsen Sie unter Wasser in nicht mehr als zwei Metern.

Das Sprungbecken hier im Grugabad ist fünf Meter tief. Das heißt, Sie schlagen garantiert nicht auf die Bodenfliesen?

Guth: Man muss sich klein machen wie ein Paket, für viel Wasserwiderstand. Wenn man kerzengerade hineinspringt, dann kommt man bei der Höhe sicherlich auch an den Boden.

Und wenn jetzt ein normaler Mensch den Versuch nachmacht?

Guth: Der bringt sich damit um. Deshalb sage ich immer: Don't try this at home – macht das nicht nach! Ich weiß, was ich tue, ich kenne meinen Körper sehr genau.

Wie oft haben Sie sich schon etwas gebrochen?

Guth: 16 Knochenbrüche sind es bis jetzt.

Wann und was zuletzt?

Guth: Das Steißbein. Bei einem Sprung aus 24 Metern Höhe. Es sollten mehrere Schrauben in der Luft werden, aber ich habe den Sprung verschraubt und bin unkontrolliert aufs Wasser geschlagen.