Essen-Überruhr. . Das Wichteltal ist beliebter Ausflugsort und Zuhause einer Ziegenherde. Ein Verein kümmert sich umdie 27 Tiere. Jetzt braucht er Hilfe beim Stallbau.

Das Wichteltal in Überruhr ist für Besucher nicht nur wegen der vielen Spazierwege, dem Ausblick auf die Ruhr oder der Einkehr in die Friedenskapelle ein reizvolles Ausflugsziel. Vor allem Familien steuern gern das Tiergehege an, in dem Kinder die Ziegen hautnah erleben, streicheln und füttern können. Möglich machen das 13 Ehrenamtliche, die die Herde versorgen.

Alles läuft nach Ziegen-Dienstplan

Im Wichteltal in Essen-Überruhr kümmern sich Ehrenamtliche wie Patrick Golenia um eine Ziegenherde.
Im Wichteltal in Essen-Überruhr kümmern sich Ehrenamtliche wie Patrick Golenia um eine Ziegenherde. © FUNKE Foto Services

Neben täglichen Aufgaben, die laut Ziegen-Dienstplan füttern, Äpfel und Möhren verteilen, Heu und Wasser nachfüllen, Tiere und Zäune kontrollieren lauten, stehen regelmäßig größere Herausforderungen an. Derzeit bereitet der Stall den Tierfreunden große Sorge. „Der ist 45 Jahre alt und nun fallen nach und nach Bretter ab“, sagt Patrick Golenia. Noch vor dem Winter muss ein neuer Unterstand stehen, um die Tiere vor der Witterung zu schützen. Das bedeutet vor allem: Arbeit und hohe Kosten. Bis zu 4000 Euro schätzt Golenia den Betrag, den sie allein für das Material aufbringen müssen. Das Dach ist zum Glück noch intakt, sagt der 28-Jährige.

Immerhin haben sie erst kürzlich einen Teil der Zäune neu gezogen, jetzt muss dort noch das Mittelstück ausgetauscht werden, damit die Tiere nicht ausbüxen. Zu tun sei immer etwas, das wissen die Mitglieder nur zu gut, seitdem sie das Gehege vor elf Jahren übernommen haben, um das Zuhause für die Ziegen und den Ausflugsort zu erhalten.

800 Euro Futterkosten im Monat

Ursprünglich besserte sich ein älterer Herr mit der Herde seine Rente auf, die neben seinem kleinen Backsteinhaus auf der Weide graste. Nach dessen Tod waren die Tiere herrenlos, es fand sich kein Nachfolger. Alexander Kirstein (45), heute Betriebsleiter des Tiergeheges, das er einst selbst mit seinen Kindern besuchte, zögerte damals nicht lange.

Ziegengehege Wichteltal

Zwei der Mitstreiter im Tiergehege Wichteltal: Betriebsleiter Alexander Kirstein (links) und Patrick Golenia mit ihren Ziegen.
Zwei der Mitstreiter im Tiergehege Wichteltal: Betriebsleiter Alexander Kirstein (links) und Patrick Golenia mit ihren Ziegen. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten.
27 Tiere, 13 Mitglieder und ein Gehege: Der Verein im Wichteltal in Essen-Überruhr versorgt die Herde, die er vor elf Jahren übernahm. So blieb das Ausflugsziel für Familien erhalten. © Dominik Göttker / FUNKE Foto Services
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014.
Tag der offenen Tür im Tiergehege Wichteltal 2014. © Herbert Höltgen
Ein Archivbild aus dem März 2013.
Ein Archivbild aus dem März 2013. © WAZ FotoPool
Ein Archivbild aus dem März 2013.
Ein Archivbild aus dem März 2013. © WAZ FotoPool
Ein Archivbild aus dem März 2013.
Ein Archivbild aus dem März 2013. © WAZ FotoPool
Ein Archivbild aus dem März 2013.
Ein Archivbild aus dem März 2013. © WAZ FotoPool
Ein Archivbild aus dem März 2013.
Ein Archivbild aus dem März 2013. © WAZ FotoPool
Ein Archivbild aus dem März 2013.
Ein Archivbild aus dem März 2013. © WAZ FotoPool
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Er gründete mit weiteren Mitstreitern den Verein, pachtete das Gelände und kümmert sich seitdem täglich um die Tiere. Diese zu pflegen bedeutet neben viel Zeit auch etwa 800 Euro Futterkosten im Monat. Hinzu kommen nicht kalkulierbare Tierarztkosten. Um die Wurmkur selbst verabreichen zu können, hat Alexander Kirstein eine Prüfung beim Amtstierarzt bestehen müssen. Auch die Klauenpflege haben die Vereinsmitglieder gelernt, bei der sie Ziegen auf den Rücken werfen müssen. Sechs Mann braucht die Aktion, bei der vier das Tierhalten und zwei die Klauen schneiden.

27 Ziegen verschiedener Rassen und mit unterschiedlichen Temperamenten

Der Status der so liebevoll umsorgten Tiere hat sich natürlich längst gewandelt: von Nutztieren zu Landschaftspflegern. Darunter ist der thüringische Waldziegenbock Züri, der beinahe Karriere als Zirkusziege gemacht hätte, wenn ihn nicht die eigene Mutter gemobbt hätte und er so sein Gnadenbrot in Überruhr fand.

Im Wichteltal hat nun Leitbock Diego das Sagen, das akzeptieren auch Burenbock Hansel, Rasputin und Timotheus. Gemeinsam ist ihnen, dass sie ihr Zuhause verloren haben, im Tierheim gelandet sind oder die Polizei sie aufgefunden hat. Und so leben im Wichteltal nun 27 Ziegen verschiedener Rassen und mit ganz unterschiedlichen Temperamenten. Manche seien scheu, andere eher zutraulich, je nach der Vorgeschichte, die sie mitbringen. Alle Ziegen aber, sagen ihre Pfleger, sind vor allem schlau und hartnäckig – und bei guter Pflege werden sie knapp 20 Jahre alt.

Kontakt zum Verein

Der Verein Tiergehege Wichteltal finanziert sich über Spenden und Patenschaften. Hinseler Grundschüler haben zum Beispiel Ziege Hansel adoptiert. 120 Euro pro Ziege im Jahr sichern Heu, Stroh und drei Säcke Möhren. Nach einem Besuch von Oberbürgermeister Thomas Kufen im Wichteltal, hofft der Verein jetzt auf Hilfe von der Stadt. Die habe den Kontakt zur Stadttochter EABG (Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft) vermittelt, die Langzeitarbeitslose qualifiziert. Sie könnten beim Stallbau helfen, das wäre eine didaktische Aufgabe, sagt Stadtsprecherin Silke Lenz. Freilich könne die Stadt nicht jeden Verein unterstützen; es sei eine Einzelfallentscheidung. Feste Kriterien gebe es nicht. Beim Tiergehege sei es die Not gewesen. Offen sei, ob die EABG derzeit Kapazitäten habe.

Kontakt: 0176-810 276 65 (Kirstein), 0162-914 85 18 (Golenia), weitere Informationen auch hier.