Essen-Rüttenscheid.. An der alten PH und dem ehemaligen Straßenamt haben erste Abrissarbeiten begonnen. Auch an der Müller-Breslau-Straße rücken bald die Bagger an.

An der Henri-Dunant-Straße haben Abriss und Entkernung an der ehemaligen Pädagogischen Hochschule (PH) sowie am alten Rheinischen Straßenamt begonnen. Auch in direkter Nachbarschaft an der Müller-Breslau-Straße werden demnächst die Gebäude leer gezogen, kündigte die Living Space GmbH an. Der Immobilienentwickler wird das dort entstehende Ensemble mit 46 Wohnungen nach Fertigstellung an die Vivawest verkaufen. Der dafür erforderliche Abriss der seit sechs Jahren leer stehenden „Fabbrica Italiana“ und von Nachbargebäuden wie dem Getränkemarkt soll Anfang Oktober beginnen, wenn der Pachtvertrag mit „Trink & Spare“ ausläuft.

Am ehemaligen Straßenamt haben Arbeiter in dieser Woche begonnen, erste Möbel auszuräumen. Die Entsorgung von asbesthaltigem Material sowie der anschließende Abriss folgten aber erst ab September, kündigte Liane Geradi vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW an, der das Grundstück Ende des Jahres frei von Altlasten verkaufen möchte – aller Voraussicht nach ebenfalls für den Wohnungsbau.

Infoabend am 1. September

Auf dem früheren PH-Gelände werden zurzeit die asbesthaltigen Fassadenteile abmontiert und schließlich in Containern entsorgt. Nach Angaben des Amts für Stadtplanung und Bauordnung geschieht dies in Begleitung eines Gutachters, da für die Gefahrenstoffe größere Auflagen gelten als für die Überreste eines gewöhnlichen Abrisses. Bereits im Juli hatte der Bauausschuss grünes Licht für ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren gegeben, das in Kürze starten soll.

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Anwohner fordert mehr Bürgerbeteiligung ein

Das dürfte auch dem Wunsch von Anwohner Oliver Wollenberg entsprechen, der in der Siedlung direkt zwischen altem Straßenamt und PH lebt. Er fordert schon lange mehr Mitspracherecht ein: „Im Frühjahr habe ich mich in mehreren Schreiben an die Stadt gewandt und den in meinen Augen unsinnigen und mit 1,6 Millionen Euro viel zu teuren Bau des Radwegs entlang des Rommenhöller Gleises beklagt, der mit dem neuen Quartier gebaut werden soll. Eine Antwort habe ich nie bekommen.“ Gleichzeitig fordern Wollenberg und einige Nachbarn eine neue Querverbindung zur Müller-Breslau-Straße, „das wird sonst in einem Verkehrschaos enden, wenn hier 1000 neue Leute herziehen“, fürchtet der Anwohner.

Ronald Graf lehnt eine solche neue Straße ab und will zunächst das Verkehrsgutachten abwarten, das im September veröffentlicht wird: „Wir werden den Kreuzungsbereich zwischen Henri-Dunant- und Wittenbergstraße höchstwahrscheinlich entlasten müssen. Wie das konkret aussehen wird, hängt aber von dem Gutachten ab.“ Auch an dem Radweg werde perspektivisch kein Weg vorbei führen; er soll das neue Quartier direkt mit der Rüttenscheider Straße, Messe und Grugapark verbinden.