Essen. Stratmanns Theater geht mit Fußballkomödie, Boygroupmusical und Torsten-Sträter-Premiere in die neue Saison. Der Doktor bleibt eine feste Größe.

Gute Beziehungen sind (fast) alles im Leben. Und da sich Philipp Stratmann, Theaterleiter im Stratmanns, und Nadeem Ahmed blendend verstehen, machen sie erneut gemeinsame Sache. „Die Erfahrungen mit seinem Stück ,Welcome Elvis’ waren so positiv, dass wir weitermachen wollen. Schauspiel mit Showteil ist genau das, was bei uns reinpasst. Er legt viel Wert auf die Geschichten und hat so einen frischen Humor“, erklärt Philipp Stratmann Nadeem Ahmeds Verpflichtung als Hausregisseur und Autor für die neue Saison.

Eigentlich ist der gebürtige „Bonnsche Jung“ mit Wohnsitz im beschaulichen Rheinbach Schauspieler. Im Essener Theater sprach er für „Mädelsabend“ vor und wurde sofort engagiert. Seine verborgenen Talente kamen etwas später ans Licht. Den „Hang zum Schreiben“ und zur Regie lebt der Sohn eines Inders und einer Deutschen noch nicht so lange aus. Vor vier Jahren kam sein erstes Stück heraus. Seither fährt er dreigleisig.

Erinnerungen an Schmachtsongs

Neben den bekannten Gesichtern aus Comedy und Kabarett, die am Kennedyplatz einkehren, gibt es gleich zwei neue Eigenproduktionen aus der Feder des 39-Jährigen zu entdecken: Mit „Flanke, Kopfball, Tor - Immer nur Fußball und was ist mit mir?“ erlebt die Spielzeit ihren Anpfiff. Es ist eine komödiantische Szenenfolge über die Leidenschaft der Männer für das Runde, das in das Eckige muss, und das mehr oder weniger vorhandene Verständnis der Frauen. Die sieben aufgeführten Sünden beim Fußballgucken kommen nicht von Ungefähr. Philipp Stratmann, Schalke-Fan, und Nadeem Ahmed, FC Köln-Fan, haben da ihre Erfahrungen – natürlich nicht mit ihren eigenen Partnerinnen: „Überengagiertes Dazwischenreden“, „auf das Aussehen der Spieler achten“ oder „zehn Mal fragen, was ein Abseits ist“ gehören dazu. Dennoch soll der Spaß nicht nur auf Kosten der Frauen gehen. Die Männer kriegen ihr Fett weg. Wiedererkennungseffekt garantiert.

Feiert Premiere in Stratmanns Theater: Torsten Sträter.
Feiert Premiere in Stratmanns Theater: Torsten Sträter. © WAZ FotoPool

Das gilt gleichfalls für ein Musikstück über eine ehemalige Boygroup, die sich nach einem Streit wiedervereint und ihre Hits aus den 1990er Jahren zum Besten gibt. Schmachtsongs wie „How Deep Is Your Love“, „Step By Step“ oder „Quit Playing Games With My Heart“ lassen die Hoch-Zeit der Jungsformationen und der TV-Musikkanäle aufleben. Schwelgen in Erinnerungen ist unvermeidbar.

Künstler schätzen die Atmosphäre

Philipp Stratmann will damit an den Erfolg der vergangenen „Super“-Saison anknüpfen: 171 Vorstellungen mit rund 42.500 Zuschauern und einer Auslastung von 87 Prozent wären zu toppen. Die Premiere des nagelneuen Programms von Mützenmann Torsten Sträter sowie die stets ausverkauften Auftritte von Doktor Stratmann sollen dabei helfen. „Pathologisch“ und „Dat Schönste“ führen unangefochten das Programm an. „Mein Vater“, sagt Philipp Stratmann, „bleibt das Wichtigste“. Ein Abpfiff ist nicht in Sicht.

Premieren und Wiederaufnahmen

Das Stück „Flanke, Kopfball, Tor - Immer nur Fußball und was ist mit mir?“ hat am 10. September Anpfiff.

Torsten Sträter feiert mit seinem neuen Programm „Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein“ am 15. und 16. September eine ausverkaufte Premiere. Karten gibt es noch für den 22. März 2017.

Ohne Titel ist noch das Boygroupstück mit Hits aus den 1990er Jahren. Der Premieren-Termin steht fest: 23. November.

Weiter im Rennen sind „Caveman“, „Cavewoman“, „Mädels-abend“, „Stramme Jungs“, „Welcome Elvis“ sowie Doktor Stratmanns „Pathologisch“ und „Dat Schönste“.

Karten unter: 8 20 40 60 oder www.stratmanns.de

Die Mischung macht’s, weiß Philipp Stratmann. Und die Pflege. Künstler wie Torsten Sträter, „die mal klein angefangen haben, kommen wieder, auch wenn sie groß geworden sind“, erzählt er. Sie schätzen die Atmosphäre in Stratmanns Theater. Dreihundert Plätze sind nicht so wenig und immer noch nah dran am Zuschauer. Da tritt man gerne mehrfach auf - mit unterschiedlichen Programmen - oder beschert der Bühne eine Essener Premiere wie in der bevorstehenden Spielzeit Jochen Malmsheimer mit „Dogensuppe Herzogin“ (4./ 5.10), Tina Teubner und Ben Süverkrüp mit „Wenn Du mich verlässt, komm ich mit“ (5.11.), das Improvisationstheater Springmaus mit „Bombastisch Romantisch“ (6.11.) und Hennes Bender (18./19.11.) mit „Luft nach oben“.

Kabarettisten und Comedians in Hülle und Fülle

Außerdem stehen auf der Gästeliste: das Musikkabarett Ass-Dur mit „2. Satz - Largo maggiore“ (23.9.),Carmela de Feo als energiegeladene La Signora (30.9., 16./17.12.) mit den besten Knallern und „Wünsch dir was“,Kai Magnus Sting mit „Immer is was“ (28./29.10.) und „Hömma, weiß Bescheid“ (14.12.), Horst Schroth mit „Wenn Frauen fragen“ (13.11.), basta mit dem A-cappella-Abend „Freizeichen“ (15.12.) und Frank Goosen mit „Krippenblues“ (6./7.12). Dann ist das Jahr schon wieder rum.

2017 startet mit Sascha Korf und „Wer zuerst lacht, lacht am längsten“ (4.2.), gefolgt von Wissenschaftskabarettist Vince Ebert mit „Zukunft is the future“ (23.3.),Florian Schröder mit „Entscheidet Euch“ (6.4.), Moderatorin und Autorin Katrin Bauerfeind mit „Hinten sind Rezepte drin“ (19.5.) und Jürgen Becker (5./6.9.) mit „Volksbegehren“.