Essen. Insgesamt 89 Meerschweinchen wurden in Tüten im Essener Stadtgebiet ausgesetzt. Das Tierheim vermutet einen überforderten Besitzer und möchte helfen.

  • 89 Meerschweinchen sind in den vergangenen Wochen im Essener Stadtgebiet ausgesetzt worden
  • Alle Tiere haben nach Angaben des Essener Tierheims Pilze, einige Tiere sind gestorben
  • Tierheim bittet, dass sich der Besitzer der ausgesetzten Meerschweinchen meldet

Dass Tiere vermehrt in den Ferien ausgesetzt werden und im Tierheim landen ist bedauerlich, aber leider nichts Neues. Eine ganze Serie von ausgesetzten Tieren gibt es gerade in Essen. Im Essener Stadtgebiet sind zum wiederholten Mal Meerschweinchen ausgesetzt und gefunden worden. Sie befinden sich nun im Albert-Schweitzer-Tierheim.

Allerdings handelt es sich bei den Tieren nicht um ein oder zwei Nager, die als klassische Urlaubs-Opfer durchgehen. Insgesamt wurden 89 Meerschweinchen an vier verschiedenen Stellen gefunden, davon 35 Tiere am Dienstagabend in einer Tüte vor einem Fachmarkt für Tierbedarf in der Feilenstraße. Der erste, mit dieser Serie in Verbindung gebrachte Fund, wurde im April mit 22 Meerschweinchen ebenfalls in einer Tüte in der Feilenstraße gemacht.

Meerschweinchen stark verwahrlost

Die Meerschweinchen sind nach Angaben des Tierheims alle verpilzt. Sechs Wochen müssen die letzten Ankömmlinge nun im Tierheim in Quarantäne verbringen, denn dieser Hautpilz ist nicht nur für die Tiere sondern auch für Menschen ansteckend. Unter den Tieren sind sowohl männliche, als auch weibliche sowie Jungtiere. Zudem vermutet die Leiterin des Albert-Schweitzer-Tierheims in Essen, Tilly Küsters, dass einige von den Weibchen trächtig sein könnten. Einige der in den vergangenen Monaten gefundenen Tiere haben die Tortur nicht überlebt. "Meerschweinchen sind sehr stressanfällig", erklärt Küsters.

Die Mitarbeiter des Tierheims in Essen gehen davon aus, dass es sich um Meerschweinchen handelt, die alle von dem selben Besitzer stammen. "Wir verurteilen denjenigen nicht", möchte die Leiterin klarstellen. Vielmehr glaube sie, dass jemand überfordert ist und dringend Hilfe benötigt. "Wir möchten demjenigen gern helfen, dafür muss er sich aber bei uns melden", so Küsters.

Tierheim hofft auf Kontaktaufnahme des Besitzers

Nun hofft die Leiterin darauf, dass der Besitzer der Meerschweinchen sich meldet. Erreichbar ist das Albert-Schweitzer-Tierheim in Essen unter der Telefonnummer 0201/326262 und per Mail an th-info@tierheim-essen.org. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Mittwoch von 13 bis 17 Uhr, Donnerstag von 13 bis 19 Uhr, Freitag von 13- 17 Uhr und Samstag von 11 bis 14 Uhr.

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