Essen. . Die beiden Fördervereine der ehemals selbstständigen Hochschulen in Duisburg und Essen sollen jetzt zusammengehen. Viele Details sind noch unklar.

  • 2003 gingen die Unis Duisburg und Essen zusammen. Jetzt fusionieren auch die beiden Fördervereine
  • Bis zuletzt hatten sie selbstständig gearbeitet, wenn auch mit den gleichen Zielen
  • Beide Clubs sind denkbar unterschiedlich, Anfang 2017 soll die Fusion erfolgen

Wie lange es dauert, bis zwei Hochschulen in unterschiedlichen Städten tatsächlich zu einer einzigen Uni fusioniert sind, und zwar sozusagen mit Haut und Haaren, das zeigt sich in diesen Tagen wieder: 13 Jahre (!) nach dem offiziellen Zusammengehen der früheren Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der ehemaligen Universität Essen wollen jetzt auch die beiden Fördervereine fusionieren. Das teilte die Universität Duisburg-Essen kürzlich mit. Rektor Ulrich Radtke spricht von einem „schönen Zeichen für das weitere Zusammenwachsen der beiden Universitätsstandorte“.

Anfang 2017 wollen die Duisburger Universitätsgesellschaft (DUG) und die in Essen beheimatete Gesellschaft von Freunden und Förderern der Uni Duisburg-Essen (GFF) zusammengehen. „Viele Details“, sagt Uni-Sprecherin Beate Kostka, „sind noch nicht geklärt, werden aber in Kürze abgestimmt.“ Derzeit werde an den nötigen Satzungsänderungen gearbeitet, der fusionierte Club soll schließlich „Förderverein Universität Duisburg-Essen“ heißen. Claus-Robert Witte (DUG) und Volker Behr (GFF), die beiden Vereinsvorsitzenden, betrachten die Neustrukturierung „als Chance“. Volker Behr ist Chef der Essener Sparkasse. Der neue Club werde Uni, Wirtschaft und Gesellschaft in der Region „noch stärker miteinander vernetzen“. Gezielt solle um neue Mitglieder geworben werden.

Unterschiede trotz gemeinsamer Ziele

Die beiden Vereine könnten trotz aller gemeinsamer Ziele unterschiedlicher kaum sein: Die Duisburger Universitätsgesellschaft existiert, nimmt man ihre Vorgänger-Institutionen dazu, schon seit 1950. Damals gab es in Duisburg bereits seit Jahrzehnten eine Maschinenbau- und Hüttenschule, aus der später eine Ingenieurschule hervorging, die wiederum ab 1972 in die neue Duisburger Uni integriert wurde. Vor Jahren wurde die Mitgliederzahl der DUG auf knapp 1500 beziffert – mit so vielen Leuten kann das Essener Pendant nicht dienen: Zwei Jahre nach Uni-Gründung in Essen wurde 1974 die GFF eingerichtet, knapp 200 Mitglieder hat sie, und sie ist beheimatet im Haus der Industrie- und Handelskammer. Der örtliche Sparkassen-Chef ist traditionell der Vorsitzende der GFF, der IHK-Geschäftsführer der Vize. „In Essen ist der Förderverein stärker an die Institutionen gebunden“, erklärt Uni-Sprecherin Beate Kostka.

Was der Förderverein in Essen alles möglich gemacht hat, kann man täglich sehen: Die roten Stelen am Eingang R12 oder auch das Gästehaus an der Gladbecker Straße wären ohne die GFF nicht errichtet worden.