Essen. . Die Kripo stellt ihre Ermittlungen in Essen-Frohnhausen wohl ein: Es gibt keinen Hinweis auf eine Straftat. Die Zukunft des Fachwerkhauses ist offen.
- Nach dem Großbrand sind offenbar keine verwertbaren Spuren mehr zu finden
- Es gibt jedoch keinerlei Hinweise auf eine mögliche Straftat, so die Polizei
- Unklar ist, ob das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert komplett abgerissen werden muss
Die genaue Ursache des folgenschweren Fachwerkhaus-Brandes an der Hamburger Straße wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Die Zukunft des denkmalgeschützten Frohnhauser Gebäudes ist nach wie vor unklar.
Wie Polizeisprecher Peter Elke am Montag auf Nachfrage berichtete, wird die Kripo ihre Ermittlungen aller Voraussicht nach einstellen. Das Haus sei so stark beschädigt worden, dass verwertbare Spuren kaum noch zu finden sein dürften. Zum anderen sei es zu gefährlich, Sachverständige und Gutachter in das einsturzgefährdete Haus zu schicken. Das Risiko sei einfach zu groß, zumal es keinerlei Verdachtsmomente gebe, die am Ende für die Straftat einer vorsätzlichen Brandstiftung sprechen könnten.
Keine verwertbaren Spuren mehr zu finden
Für die Erkenntnis, ob das Feuer am Ende durch einen technischen Defekt oder eine Unachtsamkeit entstanden ist, werde niemand einer unkalkulierbaren Gefahr ausgesetzt, hieß es.
Nicht klar ist auch, ob das Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert komplett abgerissen werden muss. „Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen“, sagte Hannah Hettinger, Pressereferentin der Stadt Essen. Bis ein Ergebnis vorliegt, dürfte es „noch einige Zeit dauern, weil es sich um ein größeres Gebäude mit mehreren Mietparteien handelt“.
Das Gebäude, in dem sich bis 2006 eine Gaststätte befand, war am Nachmittag des 26. Juli in Flammen aufgegangen. Die Rauchsäule, die über dem Kotten aufstieg, war viele Kilometer weit zu sehen. Der Brand und die anschließenden Arbeiten hielten die Einsatzkräfte über 24 Stunden lang in Atem. 16 Menschen verloren ihr Zuhause. Frohnhauser Bürger leisteten den Betroffenen spontan Hilfe. Nach einem entsprechenden Aufruf der „Friesenstube“ und „Essen packt an“ trafen jede Menge Spenden in Frohnhausen ein: Kleidung, Haushaltsgeräte, Schulsachen, Spielzeug und Futter. Denn dem Feuer entkamen nicht nur 16 Menschen, sondern auch sechs Haustiere.